Bis auf die kurze Unterbrechung durch den Prager Frühling 1968 hält von 1948 bis 1989 die eiserne Faust des Kommunismus die verschiedenen Nationalitäten der Länder zusammen. Bald nach dem demokratischen Umsturz 1989 flammen die Gegensätze aber wieder auf. Verhandlungen über politische und wirtschaftliche Verbesserungen für den slowakischen Landesteil scheitern.
Der ehemals kommunistische, nun nationaldemokratische, slowakische Ministerpräsident Vladimir Meciar bringt den „Scheidungsprozess“ ins Rollen. Er strebt eine lockere Föderation an, der tschechische Ministerpräsident Klaus hingegen will aus wirtschaftlichen Überlegungen eine totale Trennung.
Bei den Wahlen im Juni 1992 kandidieren in den beiden Staaten schon eigene Parteien. Die schwierigen Regierungsverhandlungen beschleunigen den Abschluss der „Trennungs- und Auflösungsverträge“. Die folgende Trennung Tschechische Republik und Slowakische Republik vollzieht sich mit „Schmerzen“ aber friedlich.
Autor: Kurt Cerwenka, 2019
Das Jahr 1989: Entgrenzen - Die Samtene Revolution. Dokumentation zur Sonderausstellung im Mühlviertler Schlossmuseum Freistadt vom 13. April bis 2. Juni 2019.