Der ehemalige Rossstall der Post- und Pferdewechselstation in Lambach ist ein gewölbtes Stallgebäude aus dem 18. Jahrhundert. Links und rechts eines Mittelganges befanden sich die Stände mit Futterkrippen und Heuraufen. Diese Grundkonstruktion ergibt eine dreischiffige Halle, die durch die mächtigen Steinsäulen und einfachen Gewölbe einen fast sakralen Charakter gewinnt.
Schon seit römischer Zeit bestand von der Donau über Wels und Lambach Richtung Salzburg eine wichtige Straßenverbindung. Von den fünf großen, im 18. Jahrhundert in der Reichshaupt- und Residenzstadt Wien zusammenlaufenden Hauptstraßen führte eine auch nach Oberösterreich und Salzburg und damit durch Lambach. Berühmte Leute kamen hier durch: Rudolf der Stifter gab dem Ort 1365 das Marktrecht, Mozart komponierte hier, Marie Antoinette machte Rast, Napoleon wäre hier beinahe einem Attentat zum Opfer gefallen. Ein Pater des Stiftes verhinderte den Anschlag auf den Franzosenkaiser.
Mit dem Bau der Pferdebahn und hernach der Kaiserin Elisabeth Westbahn ging die Bedeutung der Poststation verloren. Man brauchte keine Postpferde mehr. Heute fungiert der Rossstall als Kulturzentrum der Marktgemeinde Lambach.
Multi-Installation
Eine beeindruckende Multi-Installation von Peter Hans Felzmann und Mag. Hans Kropshofer zeigte im ehemaligen Rossstall in elf Projektionen den Facettenreichtum der Pferde. Das historische Stallgebäude mit seinen mächtigen Steinsäulen und einfachen Gewölben bot den idealen Rahmen für diese technisch aufwändige Inszenierung.
Autor: Roman Sandgruber, 2016
Mensch & Pferd - Kult und Leidenschaft - Dokumentation zur OÖ Landesausstellung 2016, 29. April bis 6. November 2016 im Stift Lambach.