Das Stift Lambach
1000 Jahre Geschichte

Graf Arnold II. von Wels-Lambach errichtete um 1040 auf seinem Stammschloss in Lambach eine Stiftung für zwölf weltliche Kanoniker. Sein Sohn, der hl. Adalbero, Bischof von Würzburg, mit dessen Tod 1090 das Geschlecht der Wels-Lambacher ausstarb, wandelte diese Stiftung 1056 in eine Benediktinerabtei um. Die Mönche kamen aus Münsterschwarzach bei Würzburg. 1089 wurde von Lambach aus das Stift Melk besiedelt. Im gleichen Jahr wurde die romanische Lambacher Stiftskirche geweiht.

Nach einer Hochblüte im 12. Jahrhundert  und einer Krise im 13. und 14 Jahrhundert folgte im 15. Jahrhundert eine rege gotische Bautätigkeit. In Reformation und Bauernkriegen kam es zu schweren Zerstörungen.  Eine neue religiöse und wirtschaftliche Hochblüte gab es im späten 17. und frühen 18. Jahrhundert. Das Kloster erhielt seine heutige barocke Form.

Unter Joseph II. verlor das Stift zwar viel Vermögen, konnte aber durch Abt Amandus Schickmayer (1746-1794) vor der schon beschlossenen Aufhebung bewahrt werden. Von den schweren Schäden in den Napoleonischen Kriegen konnte es sich aber nie mehr wirklich erholen. Im Nationalsozialismus wurde es 1941 aufgelöst und in eine Napola (Nationalpolitische Erziehungsanstalt) umgewandelt. 1945 konnte das Klosterleben wieder beginnen.

In der klösterlichen Gemeinschaft leben derzeit 15 Mönche als Priester und Brüder.  22 Betten stehen für Gäste zur Verfügung. Hunderte Pilger gehen am Jakobsweg durch Lambach und viele nächtigen in der Pilgerherberge des Klosters. Der Forst umfasst ca. 580 ha und liefert auch Hackgut für die klostereigene umweltfreundliche Biowärme. In Forst, Fischerei, Gastronomie und Stiftsverwaltung finden 20 Personen Arbeit. Das Stift beherbergt neben dem Stiftsarchiv auch ein wertvolles Musikarchiv und eine Handschriften-, Gemälde- und Graphiksammlung. Der Schulverein am Stift unterhält ein Realgymnasium und eine Handelsakademie mit einem Aufbaulehrgang nach der  landwirtschaftlichen Berufs- und Fachschule (ABZ).

Multi-Installation
Eine beeindruckende Multi-Installation im ehemaligen Rossstall der Post- und Pferdewechselstation zeigte in elf Projektionen den Facettenreichtum der Pferde. Das historische Stallgebäude aus dem 18. Jahrhundert bietet mit seinen mächtigen Steinsäulen und einfachen Gewölben den idealen Rahmen für die technisch aufwändige Inszenierung.

Autor: Roman Sandgruber, 2016


Mensch & Pferd - Kult und Leidenschaft - Dokumentation zur OÖ Landesausstellung 2016, 29. April bis 6. November 2016 im Stift Lambach.