Die zwischen 40.000 und 10.000 Jahre alten Höhlenmalereien Südwesteuropas stellen einen ersten Höhepunkt der Kunstgeschichte dar. Gleichzeitig war es der Gipfel der letzten Eiszeit. Die Höhlen boten Schutz, hatten aber auch kultische Bedeutung. Die meisten bislang bekannten Fundorte befinden sich in Südwesteuropa, darunter die Höhlen von Lascaux in Südfrankreich und Altamira in Nordspanien. Die ältesten bislang bekannten Malereien stammen aus der kantabrischen El-Castillo-Höhle.
Nach der Häufigkeit der dargestellten Tiere liegen die Pferde voran. Sie galten als geschätzte Jagdbeute und Totemtiere mit magischen Kräften. Die Technik der Höhlenmaler erreichte erstaunliche Höhen. Die Farben wurden aus Erde, Gesteinen, Erzen oder organischen Substanzen hergestellt. Sie mussten im Fackellicht mit Mund, Fingern oder einfachsten Pinseln aufgetragen werden.
Seit etwa 6.000 Jahren gibt es Nachweise für die Zähmung des Pferdes anhand von Abriebspuren von Zäumen und Trensen am Kiefer. Das Pferd erlangte eine völlig neue Funktion. Es wurde vom Beutetier der steinzeitlichen Jäger zum Reit- und Arbeitstier und zur gefürchteten Waffe der Streitwagenfahrer und Reiterkrieger.
Autor: Roman Sandgruber, 2016
Mensch & Pferd - Kult und Leidenschaft - Dokumentation zur OÖ Landesausstellung 2016, 29. April bis 6. November 2016 im Stift Lambach.