Kunst und Mythos
Geheimnisvolle Pferdewesen


Pferde erscheinen in unzähligen Mythen, Sagen und Legenden als Zauberwesen, als Glücksbringer und Todesboten. Als Leibpferde großer Feldherren und Eroberer sind sie zu fast mythischem Ruhm gelangt, von Bukephalos, dem Pferd Alexanders des Großen, über die Pferde Mohammeds bis zu El Morzillo, dem Pferd von Diego Cortez, oder Marengo, dem Pferd Napoleons.

In allen Weltreligionen, im Christentum, Islam, Hinduismus, Buddhismus und Taoismus, aber auch in den mythologischen Vorstellungen von Kelten, Germanen, Afrikanern und Indianern spielen Pferde eine wichtige Rolle. Meist treten keine gewöhnlichen Pferde auf, sondern geheimnisvolle Mischwesen: das Flügelross Pegasus, die schwerfälligen Kentauren, das sanfte Einhorn, die wilden Amazonen und allerlei Chimären aus Fischen, Vögeln und Pferden.

Immer wieder regten sie die Phantasie der Dichter, Maler, Bildhauer und Komponisten an. Auch im 20. Jahrhundert verblasste die mythologische Kraft der Pferde nicht. Mit augenzwinkernder Ironie wurden die Pferdewesen der alten Mythen in neue Beziehungen gesetzt oder wie von Werner Berg in romantisch-farbige Zauberwesen verwandelt.

Autor: Roman Sandgruber, 2016

Mensch & Pferd - Kult und Leidenschaft - Dokumentation zur OÖ Landesausstellung 2016, 29. April bis 6. November 2016 im Stift Lambach.