Das Leben
im Lager Freistadt

"Später kamen auch viele russische Offiziere und im Lager waren 10.000 Mann untergebracht, welche jeden Tag spazieren geführt wurden. Das Lager wurde immer größer gebaut, es entstand nach dem Lager I das Lager II bis zur Bahnhofstraße und bis zum Fuchsenbauernhof. Dann  im Juni 1915 das Lager III, welches vom Friedhof bis zum Jaunitzbach (fast bis zur steinernen Brücke) reichte.
Diese Lager kamen aber nicht mehr voll für Kriegsgefangene zur Verwendung, da man nun daranging, die Kriegsgefangenen an die Landwirte und Industrien als Arbeitskräfte abzugeben. So wurde die Verbindungsstraße von Unterweißenbach nach Arbesbach von den Freistädter Ukrainern neu gebaut. Noch lange wurde diese Straße als “Russenstraße” von der Bevölkerung bezeichnet. … Im Konviktsgarten waren Baracken für 30 kriegsgefangene italienische Offiziere errichtet. Diese italienischen Offiziere versuchten wiederholt zu flüchten, indem diese durch Graben eines unterirdischen Ganges das Freie suchen wollten. Auch einzelne Russen flüchteten, aber ansonsten waren Fluchtversuche selten.
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Quelle: Rudolf Pohl, Tagebuch des Stadtamtsleiters 1914.


Objekte:

  • Kappenschilder
  • Bildreportage: Außenarbeiten, Fotos: Heinrich Melzer
  • Bastelarbeiten

Der Krieg in der Stadt. Freistadt 1914-1918 - Eine Dokumentation zur Ausstellung im Mühlviertler Schlossmuseum vom 28. Juni bis 24. August 2014.