Die österreichischen
Kriegsgefangenen in Russland

Kriegsgefangene haben ein Recht auf Korrespondenz mit der Heimat. Dafür waren eigene Auskunftsstellen für Kriegsgefangene zuständig. Sie standen mit den nationalen Rotkreuz-Gesellschaften in Verbindung, erfassten die Personaldaten und Stammlager der Gefangenen und stellten den Kontakt zu den Angehörigen daheim her. In den Lagern hatte man es monatlich mit tausenden ein- und ausgehenden Postsendungen zu tun, weshalb in einigen Kriegsgefangenenlagern eigene Postämter eingerichtet wurden.

Die Karten und Briefe, die die Gefangenen monatlich abschicken durften, waren in Zahl und Seitenumfang nach Nationalität und Militärrang beschränkt. Alle Poststücke an oder von Kriegsgefangenen wurden in der Zensurzentrale in Wien geöffnet, gelesen und zensuriert, bevor sie an die Empfänger zugestellt wurden.

Autor: Fritz Fellner

Der Krieg in der Stadt. Freistadt 1914-1918 - Eine Dokumentation zur Ausstellung im Mühlviertler Schlossmuseum vom 28. Juni bis 24. August 2014.