Der Krieg in der Stadt

Das Kriegsgefangenenlager der Ukrainer in Freistadt (1914-1918) - Sujet zur Ausstellung "Der Krieg in der Stadt" | Quelle: Mühlviertler Schlossmuseum
Dokumentation der Ausstellung
Der Krieg in der Stadt
Freistadt 1914-1918
Zeitraum:
28.06.2014  -  24.08.2014
Texte:
Kons. Fellner Fritz
Kuratiert von:
Kons. Fellner Fritz
Epoche:
1914-1918. Der Erste Weltkrieg

Nach der ersten Zeit des Jubels kam rasch die Ernüchterung. Nicht nur die Misserfolge an der Front drückten die Stimmung, auch die Lage in der Heimat wurde immer trister. Die Lebensmittel wurden knapp und manche gab es überhaupt nicht mehr. Auch Freistadt, obwohl weit weg von der Front, war von dieser Entwicklung betroffen. Die Gemeindebediensteten waren für die gerechte Verteilung der Grundnahrungsmittel zuständig.
Durch die Bündnispolitik stand in kurzer Zeit fast ganz Europa im Krieg. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, Kriegsanleihen zur Finanzierung des Krieges zu zeichnen. Fast das gesamte Vermögen des Bürgerspitals wurde dafür aufgewendet.
Schon im Oktober 1914 entstand auf den ehemaligen Bürgerspitalgründen ein Gefangenenlager für 20.000 Ukrainer. Daneben gab es im ehemaligen Konvikt ein Lager für gefangene italienische Offiziere und auch ein Lager für Zivilinternierte im Schloss. Für den Krieg verlangte man nicht nur Geldspenden sondern auch Sachspenden so wurden Anfang des Jahres 1917 drei Glocken vom Kirchturm der Katharinenkirche in Freistadt abgenommen und der Heeresverwaltung in Linz übergeben.
Das Schicksal eines Freistädter Offiziers, Sepp Breslmayr, wird ebenfalls dokumentiert. Er war an der Südfront eingesetzt und hat uns zahlreiche persönliche Objekte überlassen. Dazu zählen auch die vielen Feldpost- und Propagandakarten, die zwischen Front und Heimat hin und her geschickt wurden. Den Abschluss der Ausstellung bildet die Opferbilanz: Freistadt hat mehr als 90 Männer verloren in einem Krieg, der von Anfang an als verloren gegolten hat.