Karl Kraus verwendete für sein Buch "Die letzten Tage der Menschheit" ein Foto von der Hinrichtung Cesare Battistis am Würgegalgen durch den Wiener Henker Josef Lang.
Nicht selten wurden in dieser Zeit nach Hinrichtungen Fotografien des Scharfrichters und seiner Gehilfen mit dem Toten als "Souvenirs" angefertigt.
Cesare Battisti (geb. 4. Februar 1875 in Trient, damals Österreich-Ungarn; gest. am 12. Juli 1916 ebenda) war Geograph sowie sozialistischer Abgeordneter zum österreichischen Reichsrat und zum Tiroler Landtag. Battisti trat mit Kriegsbeginn 1915 auf Seiten Italiens in den Krieg gegen Österreich ein. 1916 wurde er von österreichischen Kaiserjägern gefangen genommen und nach kurzem Prozess in Trient wegen Hochverrats hingerichtet.
Bei dieser Hinrichtung war zuvor am Würgegalgen ein technischer Defekt aufgetreten, womit eigentlich der Hinzurichtende begnadigt worden wäre. Das unterblieb bei Battisti. Mit einem neuen Seil wurde dann die Exekution vollzogen. Der Delinquent wurde dann von den Gehilfen an den Schultern Richtung Boden gedrückt. Dabei kam es sofort zur Unterbrechung der Blutzufuhr. In Italien wurde Battisti postum mit dem höchsten Militärorden ausgezeichnet und zum Nationalhelden stilisiert, nach denen zahlreiche öffentliche Einrichtungen benannt wurden.
Autor: Adolf Brunnthaler, 2014
Weyer und der Große Krieg - Dokumentation zur Ausstellung im Ennsmuseum Weyer in den Jahren 2014 und 2015.