Eisernes Kreuz

Eisernes Kreuz und Wehrmann in Eisen


Ein eiserner Wehrmann aus eiserner Zeit,
Ein leuchtendes Denkmal von Wohltätigkeit,
Ein bleibender Zeuge aus furchtbarem Krieg,
Ein sichtbarer Künder von endlichem Sieg.

(Fischer)

Die Idee des Wehrmanns in Eisen ging in Anlehnung an den "Stock im Eisen" am Stock-im-Eisen-Platz von Wien aus und verbreitete sich nicht nur in Österreich-Ungarn, sondern auch im Deutschen Kaiserreich und anderen Ländern. In Schulen wurden auch Eiserne Kreuze bemalt.

In Losenstein wurde am 18. August 1915 ein Eisernes Kreuz in der Schule benagelt. Als Erlös wurden 277 Kronen für das Rote Kreuz erzielt. Die Inschrift des Kreuzes lautet folgendermaßen: "F 1914 1915 J" (Franz Joseph 1914/15)

In St. Ulrich bei Steyr ist in der Außenwand des Landgasthofs Mayr ein benageltes Kreuz eingemauert. Darauf ist folgendes zu lesen: "1914 FJ I. W II 1915" (1914 Franz Joseph I. Wilhelm II 1915). Zu sehen sind auch die österreichische und die deutsche Kaiserkrone. Je nach Großzügigkeit der Spende für die Kriegsopfer schlugen die Untertanen an der Heimatfront einen kleineren oder größeren Nagel ein.
Russische Besatzungssoldaten wollten am Ende des Zweiten Weltkriegs (1939 – 1945) das Relikt aus dem Winter 1914/15 aus der Wand sprengen, weil sie es für das Wehrmachtskreuz hielten. Aber der Gaswirt Josef Mayr III. wehrte sich mit Händen und Füßen gegen die Zerstörung. Daraufhin wurde das Kreuz mit einem Leintuch verhängt.

Benagelungen


Der Wehrmann in Eisen, auch Wehrmann im Eisen, Eiserner Wehrmann, Nagelmann, Nagelfigur, Nagelbild, Nagelbrett, Nagelkreuz, Nagelsäule und Wehrschild genannt, war eine Propagandaaktion während des Ersten Weltkriegs. Gegen eine Spende durfte man einen Nagel in das dafür aufgestellte Objekt einschlagen.

In Weyer gestalten Schulklassen und Lehrpersonal einen Schild, den das Wappen von Weyer und viele kleine Schuhnägel zieren. Aus den vielen leeren Löchern lässt sich ableiten, dass die Spendenfreudigkeit bald erschöpft war.

In Reichraming wird von Schulklassen und ihren Lehrern an der sogenannten Tausendjährigen Eiche in Arzberg über dem Eingang folgender Text genagelt:
"Zur Erinnerung – Kriegsjahre 1914/15"

In der 1933 erschienenen Geschichte des Marktes Gresten in Niederösterreich ist zu lesen: "In einem Holzpavillion wurde 1915 ein sogenannter Wehrschild aufgehängt, um mit Nägeln zu bestimmten Preisen beschlagen zu werden. Bald war der Schild, heute im Rathaus aufbewahrt, bespickt mit Nägeln, welche 3076 Kronen dem Kriegswitwen- und Waisenfonds einbrachten. Darunter 2036 Kronen nur von Gresten."

Autor: Adolf Brunnthaler, 2014

Weyer und der Große Krieg - Dokumentation zur Ausstellung im Ennsmuseum Weyer in den Jahren 2014 und 2015.