Josef Schnepf
(1785-1838)

Schnepf wurde am 22. März 1785 als Sohn des Lehrers und Chorregenten Karl Schnepf in Freistadt geboren. Er war Sängerknabe und besuchte ab 1796 gemeinsam mit seinem Bruder Alois die Lateinschule im Stift Kremsmünster. Nach Beendigung der Schule wurde er 1805 Stiftsmusiker und war bis zum Jahr 1813 Sänger des Chores. Er schrieb bereits mehrere Offertorien und Lieder, die sein Können unter Beweis stellten.

Danach ging Schnepf nach Prag zum Theater und wurde Kammerbassist. Sein erster öffentlicher Auftritt fand in Prag am 26. März 1813 im Konzert statt, zu diesem Zeitpunkt war er bereits als Bassist am Ständetheater Prag unter der Leitung von Carl Maria von Weber engagiert (Wiener allgemeine musikalische Zeitung und Der Sammler, Wien). Laut Carl Maria von Webers Notizen-Buch von 1816 in Prag, sang Schnepf nur kleinere Rollen im Musiktheater (u. a. erster Offizier in Cortez, Naphtali in Ja­kob, Daniel im Wasserträger). Später war er bis 1837 Gesangslehrer am Prager Konservatorium und Komponist. Von ihm sind einige Kirchenkompositionen und Lieder überliefert. Er starb um das Jahr 1838.

Autoren: Karl Affenzeller, Fritz Fellner, Bernhard Prammer; 2017


Freistädter Komponisten - Dokumentation zur Ausstellung im Mühlviertler Schlossmuseum Freistadt vom 24. Juni bis 26. Oktober 2017.