Frühe Neuzeit
(1500-1700)

Adeliges Landleben: das neue Lebensgefühl

Seit dem Spätmittelalter konzentrierte sich die politische Macht immer mehr auf die landesfürstlichen Residenzstädte und den dort befindlichen „Hof“. Für die Adeligen in Oberösterreich waren dies vor allem Wien, Linz und Prag, im bayerischen Innviertel auch Passau, Landshut und München. Wer Karriere machen wollte, suchte die Nähe zum Fürsten und ließ seine Landgüter von Pflegern verwalten.

Ausgehend von Italien entstand aber seit dem 15. Jahrhundert eine Gegenbewegung: Der Adelige solle ein geruhsames Leben auf dem eigenen Landgut mit einer Gutswirtschaft mit Sonderkulturen wie Schafzucht, Weinbau oder Teichwirtschaft führen. In Hauswirtschaftsbüchern beschrieben adelige „Hausväter“ dieses Ideal. Die sehr beliebten teuren und exotischen Luxusgüter mussten freilich von auswärts eingekauft werden.

Autoren: Susanne Hawlik, Christina Schmid, Thomas Kühtreiber

Dokumentation, basierend auf der Dauerausstellung im OÖ Burgenmuseum Reichenstein in Tragwein, das am 21. April 2013 eröffnet wurde.