Spätmittelalter
(1300-1500)

Exklusiv und Privat: Wohnen auf spätmittelalterlichen Burgen

Dem Adel war es immer wichtig, sich durch teure und schwer zu erwerbende Dinge für Wohnen, Essen oder Kleidung, aber auch durch technische Innovationen vom gewöhnlichen Volk abzuheben.

Auf spätmittelalterlichen Burgen lässt sich besonders der steigende Anspruch an Wohnkomfort beobachten: Dächer werden mit teuren und rot leuchtenden Dachziegeln anstelle von Holzschindeln gedeckt. Die Mauern werden farbig verputzt. Mehr und größere Fenster sorgen für mehr Helligkeit in den Innenräumen. Damit Licht auch an kühleren Tagen nach innen vordringen kann, wird teures Fensterglas angeschafft.

Die wichtigste Innovation für warme Behaglichkeit ist die Einführung des Kachelofens. Während dieser zunächst nur wenige Räume beheizt, sind am Ende des Mittelalters immer mehr Wohnräume damit ausgestattet. Mit der warmen Stube und der Schlafkammer entstehen erstmals private Rückzugsräume – zunächst nur für die Burgherrenfamilie, später auch für andere Burgbewohner.

Autoren: Susanne Hawlik, Christina Schmid, Thomas Kühtreiber

Dokumentation, basierend auf der Dauerausstellung im OÖ Burgenmuseum Reichenstein in Tragwein, das am 21. April 2013 eröffnet wurde.