Burgen
in der Landschaft

Auf jedem Hügel eine Burg?

Ab der Mitte des 10. Jahrhunderts gehörten nach den magyarischen Kriegszügen weite Teile des heutigen Österreich zum „Römischen Reich“ und Herzogtum Bayern.

Adelige und geistliche Institutionen aus Bayern und Franken ließen ab dem 11. Jahrhundert Burgen als örtliche Herrschaftsmittelpunkte bauen. Die hochadeligen Familien verpflichteten für ihre über viele hundert Kilometer verstreuten Besitzungen loyale Dienstleute vor Ort. Auch diese wohnten auf selbsterrichteten oder „geliehenen“ Burgen.

Viele dieser kleinen Burgherrschaften wurden im Laufe des Spätmittelalters zugunsten großer Grundherrschaften mit wenigen Hauptburgen aufgegeben. Dort saß auch oft das Hochgericht für den gesamten Bezirk. Amtsleute oder Angehörige kleinerer Rittergeschlechter verwalteten das Umland und wohnten nun überwiegend auf leicht bis nicht befestigten Herrenhöfen. Viele von ihnen wurden im 16./17. Jahrhundert zu gewöhnlichen Bauernhöfen. Dagegen konnten viele Burgen der großen Landherren bis in das 18./19. Jahrhundert ihre Bedeutung bewahren.

Autoren: Susanne Hawlik, Christina Schmid, Thomas Kühtreiber

Dokumentation, basierend auf der Dauerausstellung im OÖ Burgenmuseum Reichenstein in Tragwein, das am 21. April 2013 eröffnet wurde.