Festigung der jungen Diözese Linz
Der zweite Linzer Bischof, Joseph Anton Gall (1788–1807), ehemals Oberdirektor der deutschen Schulen in den 1780er Jahren, war ein Förderer der Katechese, der Predigt und der Liturgie. Der josephinisch ausgerichtete Bischof erlangte vor allem durch seinen persönlichen Einsatz für die Bevölkerung während der napoleonischen Kriege, aber auch aufgrund seines einfachen Lebensstils die Zuneigung seiner Diözesanen. Mit persönlichen Finanzmitteln gründete er das Priesterseminar. Seit dem Wiener Kongress (1814/1815) war das Linzer Bistumsgebiet gesichert. Der 1809 ernannte Bischof von Linz, Sigismund Ernst von Hohenwart, konnte erst 1815 sein Amt in vollem Umfang ausüben. Er war bis 1825 im Amt.
In die Amtszeit Bischof Galls fiel auch die Rücknahme bzw. Lockerung zahlreicher josephinischer Verordnungen durch Kaiser Leopold II.
1805 übertrug der Staat die Aufsicht über das Pflichtschulwesen der Kirche. 1869 wurde das Reichsvolksschulgesetz erlassen, das eine liberalere Neuordnung des elementaren Schulwesens vorsah.
Neue Orden
Im Jahre 1837, in der Spätphase des Josephinismus, konnten die Jesuiten, deren Orden 1773 aufgehoben worden war, wieder nach Linz zurückkehren. Auf dem Freinberg führten die Jesuiten in der Folge eine Studieranstalt. Bischof Gregorius Thomas Ziegler (1827–1852) konnte unter anderem mit Hilfe von Maximilian d'Este aber auch neue Orden in der Diözese Linz ansiedeln wie z. B. die Redemptoristen in Puchheim.
Neue Ordensgemeinschaften in der Diözese Linz (1828–1900)
| Jahr der Ansiedlung | Orden |
|---|---|
| 1852 | Redemptoristinnen (Ried i. I.) |
| 1856 | Schwestern vom Guten Hirten (Suben) |
| 1900 | Marianisten |
| 1900 (bis 1996) | Salvatorianer |
Pressefreiheit
Die Umwälzungen des Revolutionsjahres 1848 lösten auch für den kirchlichen Bereich mehrfache Fesseln, die sie für ihre Pressearbeit (Katholische Blätter, Theologisch-Praktische Quartalsschrift, Christliche Kunstblätter, Linzer Diözesanblatt) und kirchliche Kontakte, wie die Abhaltung von regelmäßigen Bischofskonferenzen, nützte.
Autoren: Johannes Ebner, Monika Würthinger