Ortskirche und Weltkirche
Die Einbindung der Ortskirche in die Gemeinschaft der Weltkirche und die Kontaktnahme untereinander hatten auch die Dekanatsfeste anlässlich des Jubiläums „200 Jahre Bistum Linz“ (1984/85) sowie die Pastoralbesuche Papst Johannes Paul II. in Österreich zum Ziel. Papst Johannes Paul II. war beim Katholikentag 1983 in Wien, zuletzt besuchte er unsere Diözese am 24. Juni 1988 (Mauthausen) und am 25. Juni 1988 (Enns-Lorch). Die Feier bei der Begegnung der Katholiken aus den Diözesen St. Pölten und Linz (ca. 80 000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer) war dem Thema „Arbeitswelt“ gewidmet und machte auf den Papst großen Eindruck. Die Kritik am Papstbesuch (u. a. wegen „geringer“ Beachtung des Kolorits der Diözesen durch Rom) wurde „faktisch“ überwunden.
Maximilian Aichern besuchte als ernannter Bischof die Eröffnungsfeier des Severin-Gedenkjahres am 8. Jänner 1982. Die bei dieser Feier zitierten Sequenzen aus der Vita Sancti Severini sollten in seiner Amtszeit Aktualität bekommen: Völker und Gesellschaften befinden sich ähnlich wie damals im Umbruch. Dieser Einbruch in unsere geistige und materielle Welt löste einerseits eine große Hilfsbereitschaft aus (u. a. Aktion Herbergsuche), andererseits große Ängste, die in den politischen und kirchlichen Strömungen ihren Niederschlag fanden.
Problembereiche
Der äußere Niedergang vieler herkömmlicher, ehemals „tragender“ Strukturen ist offensichtlich, die Wochenendkultur hat die Sonntagskultur abgelöst, traditionelle kirchliche Festlichkeiten verflachen oft zu Brauchtum. Auch mit polarisierenden Strömungen ist unser Bistum konfrontiert.
Der zahlenmäßig zu geringe Priester- und Ordensnachwuchs, die Amtsniederlegungen und die bedrückende Überalterung des Klerus wird nicht nur organisatorische Maßnahmen (wie es mit der Schaffung von Seelsorgeräumen und der Pfarren übergreifenden Pastoralplanung schon versucht wird), sondern auch neue Wege erfordern.
Autoren: Johannes Ebner, Monika Würthinger