Internationaler Markt

Erdgasförderstätten

Erdgasvorkommen – weltweit
Erdgas, das mittlerweile als der zweitwichtigste Energieträger gilt, steht langfristig noch in wesentlich größeren Mengen zur Verfügung als Erdöl. Die wirtschaftlich nutzbaren Erdgasvorräte erreichen enorme Ausmaße und sind in den letzten Jahrzehnten ständig gestiegen. Sie sind allerdings auf nur wenige Länder der Erde verteilt.

Der Großteil der konventionellen Erdgas-Vorräte lagert in Regionen, die als Lieferländer für Europa in Betracht kommen. Über den größten Anteil an Erdgasressourcen verfügen die Staaten der ehemaligen Sowjetunion, der Nahe Osten, der arabische Golf, Nordamerika mit den USA, der Ferne Osten, China, Afrika mit Algerien und Nigeria. Innerhalb des europäischen Kontinents befinden sich die größten Erdgasvorkommen in Deutschland, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Norwegen und Österreich.

Erdgas aus Russland und Nordseegebieten
Derzeit erfolgt die Erdgasversorgung der west- und mitteleuropäischen Länder vor allem aus den Quellen in der Nordsee und in Russland. Rund 78 % der Erdgasaufbringung Österreichs werden gegenwärtig durch Importe gesichert. Mit 59 % der Gesamtaufbringung ist Russland der Hauptlieferant für Österreich. 1968 war Österreich war das erste westliche Land, das mit dem Gasproduzenten „Gazprom“ der damaligen Sowjetunion einen Liefervertrag abschloss und damit die Versorgung mit Erdgas langfristig sicherstellen konnte. Mit Deutschland, Frankreich, Italien, der Schweiz, der Niederlande und Finnland beliefert Russland mittlerweile eine Vielzahl europäischer Staaten.

Das russische Erdgas stammt vorwiegend aus den reichen Lagerstätten Westsibiriens und wird in Pipelines über Tausende von Kilometern zur OMV-Erdgas-Station Baumgarten transportiert und von dort aus über die Trans-Austria-Gasleitung (TAG) weiterverteilt.

Neben Russland bezieht Österreich auch Erdgas aus Norwegen (11 %) und Deutschland (8 der Gesamtaufbringung). Eine besonders zuverlässige Quelle stellt das norwegische Erdgas dar. Verträge mit dem Energiekonzern Statoil garantieren Lieferungen mit steigenden Mengen bis über das Jahr 2020. Das norwegische Erdgas wird mittels Förderplattformen in der Nordsee gefördert und über Unterwasserpipelines an die Nordseeküste und über das europäische Fernleitungsnetz bis zur oberösterreichischen Gasstation Oberkappel transportiert und von dort aus weiter verteilt.

Erdgastransport
Über ein weit verzweigtes, unterirdisches Versorgungsnetz, das sich laufend im Ausbau befindet, wird das Erdgas direkt zu den Lagerstätten und von dort zu den Kunden geliefert. Der Druck in den Leitungen wird über Verdichterstationen und Regulierungsanlagen kontrolliert und ausgeglichen. Durch den umweltfreundlichen, unterirdischen Transport des Gases erfolgt eine wesentliche Entlastung des Straßen- und Schienenverkehrs.

Literatur:

Brix, Friedrich (Hg): Erdöl und Erdgas in Österreich. (=Veröffentlichungen aus dem Naturhistorischen Museum in Wien; N.F., 19) Wien 1993.

http://www.ooeferngas.at

http://www.erdgasautos.at

http://www.gaswaerme.at

http://www.eon-ruhrgas.com

Redaktionelle Bearbeitung: Elisabeth Kreuzwieser, 2006