Die Südfront

Südtirol bis zur Brennergrenze, Görz, Triest, Istrien und Teile Dalmatiens hatten für die Entente-Mächte dem Kriegseintritt Italiens zugestimmt. Im Mai 1915 erfolgte die offizielle Kriegserklärung Italiens an Österreich-Ungarn. Angriffe der Italiener erfolgten am Isonzo, vor Triest und in den Südtiroler Alpen. Der erbitterte Stellungskrieg in den Alpen und bei den zwölf Isonzo-Schlachten vom Juni 1915 bis zum Oktober 1917 führte auf beiden Seiten kaum zu Landgewinn, forderte aber ungeheure menschliche und materielle Opfer. Im August 1916 wurde Görz von Italien erobert.

Eine Wende erfolgte erst im Spätherbst 1917, als den österreichisch-ungarischen Truppen der Durchbuch am oberen Isonzo gelang und über den Tagliamento bis zur Piave vordringen konnte.

Als die allierten Truppen die italienischen Truppenkörper verstärkten, kam es abermals zu einer Wende – die österreichisch-ungarische Offensive war im Sommer 1918 gescheitert. Zum Zusammenbruch der österreichisch-ungarischen Südfront kam es im Oktober 1918 nach der Abberufung der ungarischen Heeresteile. Auch Soldaten anderer Nationalitäten wurden abgezogen.

Infolge schlechter Kommunikation nach dem Waffenstillstand am 2. November gerieten noch 300.000 Mann des österreichisch-ungarischen Heeres in italienische Gefangenschaft, die beanspruchten Gebiete konnten von Italien widerstandslos besetzt werden.

Autoren: Alfred Hollinetz, Rudolf Hüttner

Vorchdorf im Ersten Weltkrieg - Dokumentation zur Ausstellung im Heimatmuseum Vorchdorf im Schloss Hochhaus in den Jahren 2014 und 2015.