In vielen Gebieten der Österreich-Ungarischen Monarchie, vor allem in den Grenzgebieten, gab es deutschsprachige Minderheiten. Um ihre Interessen zu vertreten, wurden zahlreiche Schutzbünde gegründet, die sich vor allem dem Ausbau und Erhalt deutscher Schulen widmeten.
Die bekanntesten Gruppen waren der 1880 gegründete "Deutsche Schulverein" und der in Graz gegründete Verein "Südmark" (1889).
Die Vereine bezogen ihre Einnahmen aus Spenden (auch der Gemeinden), Vermächtnissen, Wohltätigkeitsveranstaltungen, Lotterien, Verkaufsgegenständen (Abzeichen, Postkarten, Briefpapier, Zündhölzer, Verschlussmarken, usw.). Alle Vereine hatten großdeutsche Tendenzen, während der Deutsche Schulverein aber relativ liberal war (bekannte Mitglieder waren u.a. Viktor Adler und Peter Rosegger), war der Verein Südmark klar antisemitisch.
1925 schlossen sich die beiden Vereine zusammen und wurden 1938 in den nationalsozialistischen "Volksbund für das Deutschtum im Ausland" überführt.
Autoren: Alfred Hollinetz, Rudolf Hüttner
Vorchdorf im Ersten Weltkrieg - Dokumentation zur Ausstellung im Heimatmuseum Vorchdorf im Schloss Hochhaus in den Jahren 2014 und 2015.