Vorgeschichte

Sieben Wegbereiter für den Ersten Weltkrieg


1. Der allgegenwärtige Nationalismus schürte den gegenseitigen Hass der Völker. Zwischen dem Deutschen Reich und Frankreich sowie zwischen Österreich-Ungarn und dem Zarenreich gab es Konflikte und Spannungen.

2. Die Industrialisierung erfasste auch das Militär. Es herrschte ein Rüstungswettlauf der Nationen, der schließlich zu einem höchst technologischen Krieg führte.

3. Das Militär unterlag nicht überall der demokratischen Kontrolle. Es fand Unterstützung in einem öffentlichen Militarismus, wie er in allen europäischen Ländern vorhanden war.

4. Der Präventivkrieg wurde vom Militär und von seinen Unterstützern propagiert, da man annahm, dass sich die Situation für das eigene Land in naher Zukunft verschlechtern würde. Chancen, so hieß es, seien zu nutzen, solange es noch Gelegenheit dazu gebe.

5. Die Stimmung in Europa in den Jahren vor Kriegsbeginn glich einem heroischen Fatalismus. Man erhoffte sich durch den Krieg eine Klärung und Vereinfachung der Verhältnisse.

6. Die Vorstellung eines Rassenkampfes ging über den konventionellen Nationalismus hinaus. Vor allem die Staatsmänner der führenden Nationen fühlten sich bedroht. Bei französischen und russischen Politikern äußerte sich das zum Beispiel in Angst vor einem expansiven „Pangermanismus“.

7. Nicht zuletzt hatte der Krieg einen konkreten Entstehungsraum, den Balkan, mit dem mitunter aggressiven Nationalismus der kleinen Balkanvölker.

Autoren: Alfred Hollinetz, Rudolf Hüttner

Vorchdorf im Ersten Weltkrieg - Dokumentation zur Ausstellung im Heimatmuseum Vorchdorf im Schloss Hochhaus in den Jahren 2014 und 2015.