Das Land
durchdringen

Vermessen und Karten-Zeichnen stellt eine entscheidende Form der Eroberung, Erschließung und Durchdringung der Landschaft dar.

Waren im Mittelalter vor allem die Seefahrerkarten in der Darstellung der Küstenlinien erstaunlich exakt, so fand im Zeitalter des Humanismus und der Renaissance auch eine genauere Erforschung des Festlandes, der Berge und Wälder, statt. Im Falle des Humanisten Wolfgang Lazius ging das Erstellen der Karte des Erzherzogtums Österreich mit einer genauen Landesbeschreibung einher. Kurz vor der Lazius-Karte schuf Augustin Hirschvogel die gesüdete Karte von Oberösterreich.

Ein weiterer Schritt in der Durchdringung des Landes war ab dem 18. Jahrhundert die Erstellung von Katastern, also die genaue Erfassung der wirtschaftlichen Erträge jeder Wohn- und Wirtschaftseinheit.

Autor: Patrick Fiska

Windhaag im Franziscäischen Kataster

Begonnen 1817 unter Kaiser Franz I. wurde dieser Steuerkataster bis 1861 fertiggestellt. Es wurden alle Grundstücke, ihre Besitzer, die Art der Landnutzung und der daraus resultierende Ernte- und Steuerertrag erfasst...

Begonnen 1817 unter Kaiser Franz I. wurde dieser Steuerkataster bis 1861 fertiggestellt. Es wurden alle Grundstücke, ihre Besitzer, die Art der Landnutzung und der daraus resultierende Ernte- und Steuerertrag erfasst. Die Erhebung erfolgte äußerst gründlich. So wurde zwischen einer Vielzahl an "Kultur Gattungen" (Ziergärten, Obstgärten, Gemüsegärten, Weingärten, Äcker, Äcker mit Obstbäumen, Äcker mit Ölbäumen, Äcker mit Weinreben usw.) unterschieden. Innerhalb der "Kultur Gattungen" wurde weiter nach der Ertragsfähigkeit des Kulturlandes differenziert. So existierten in der Steuergemeinde Windhaag beispielsweise vier Klassen an Ackerland, vier Klassen an Wiesenland, zwei Klassen an Hutweiden und drei Klassen an Hochwäldern. Ebenso sorgfältig wurden Straßen (mit Graben, ohne Graben), Wege und Gebäude (Öffentliche Gebäude, steinerne Gebäude, Wirtschaftsgebäude, Ruinen) verzeichnet. 1828 ff. Grafik. Linz, Oberösterreichisches Landesarchiv. Eine großformatige Reproduktion ist im Green Belt Center zu besichtigen.

Begonnen 1817 unter Kaiser Franz I. wurde dieser Steuerkataster bis 1861 fertiggestellt. Es wurden alle Grundstücke, ihre Besitzer, die Art der Landnutzung und der daraus resultierende Ernte- und Steuerertrag erfasst. Die Erhebung erfolgte äußerst gründlich. So wurde zwischen einer Vielzahl an "Kultur Gattungen" (Ziergärten, Obstgärten, Gemüsegärten, Weingärten, Äcker, Äcker mit Obstbäumen, Äcker mit Ölbäumen, Äcker mit Weinreben usw.) unterschieden. Innerhalb der "Kultur Gattungen" wurde weiter nach der Ertragsfähigkeit des Kulturlandes differenziert. So existierten in der Steuergemeinde Windhaag beispielsweise vier Klassen an Ackerland, vier Klassen an Wiesenland, zwei Klassen an Hutweiden und drei Klassen an Hochwäldern. Ebenso sorgfältig wurden Straßen (mit Graben, ohne Graben), Wege und Gebäude (Öffentliche Gebäude, steinerne Gebäude, Wirtschaftsgebäude, Ruinen) verzeichnet. 1828 ff. Grafik. Linz, Oberösterreichisches Landesarchiv. Eine großformatige Reproduktion ist im Green Belt Center zu besichtigen.

Autor: Patrick Fiska

Mensch und Natur - Eine Dokumentation der Dauerausstellung im Ersten Stock des Green Belt Centers in Windhaag, 2015.