Flachs

Im Mühlviertel und in Südböhmen wurde Flachs seit dem Mittelalter angebaut. Bereits im landesfürstlichen Urbar der österreichischen Herzöge des 13. Jahrhunderts findet er unter den Gütern der Riedmark (Region im unteren Mühlviertel) Erwähnung.

Auf beiden Seiten der Grenze entwickelte sich in der Neuzeit eine spezifische regionale Aufteilung heraus. Westlich der Linie Vyšší Brod/Hohenfurth – Bad Leonfelden entwickelte sich ein aktives Leinenwebergewerbe. Keuschler und Kleinbauern übten das Spinnen und Weben als wesentlichen Teil ihres Lebensunterhalts aus. Demgegenüber wurde weiter östlich, wo die Höfe größer und die Böden ertragreicher sind, der Flachsanbau vor allem für den Eigenbedarf und als Nebenverdienst betrieben. In der Region um Windhaag verschwanden die Flachskulturen erst Mitte des 20. Jahrhunderts.

Autor: Patrick Fiska

Mensch und Natur - Eine Dokumentation der Dauerausstellung im Ersten Stock des Green Belt Centers in Windhaag, 2015.