Sichel und Säge stehen für die Auseinandersetzung des Menschen mit der Natur, die ihn umgibt. Im Mühlviertel und in Südböhmen ging es um das Leben und Arbeiten im Wald, mit dem Wald und dem, was der Mensch aus ihm und an seiner Stelle geschaffen hat – Felder, Grünland, Burgen, Dörfer und Kirchen.
Es ist schwer zu rekonstruieren, welchen Umfang und welche Dichte der sogenannte Nordwald – die silva nortica – um das Jahr 1000 herum hatte. War überall undurchdringlicher Urwald? Gab es schon ältere Siedlungsinseln? Umweltgeschichte, Siedlungsgeschichte und Archäologie bieten manche Forschungsansätze und es wird wohl verschiedene Varianten gegeben haben. Mit Sicherheit ist für die vergangenen Zeiten nicht mit einer ständigen Verkleinerung der Waldgebiete zu rechnen, sondern auch mit ihrer zeitweiligen Ausdehnung. Auch heute sind wir in einer Phase, in der die Waldflächen wieder wachsen.
Autoren: Christoph H. Benedikter, Patrick Fiska
Mensch und Natur - Eine Dokumentation der Dauerausstellung im Ersten Stock des Green Belt Centers in Windhaag, 2015.