Nachdem im ersten Jahrtausend n. Chr. nur die donaunahen Gegenden bewohnt waren, fand ab dem Jahr 1000 die Kolonisation des Mühlviertels durch Rodung in mehreren Wellen statt. Die Erschließung, Urbarmachung und Besiedelung der Waldgebiete wurde von verschiedenen Seiten betrieben: durch mehrere Gruppen von Adeligen mit ihren Gefolgschaften – teils im Auftrag des österreichischen Landesfürsten, teils aus eigener Initiative; durch einzelne Klöster und im Westen durch Dienstleute (Ministerialen) des Bischofs von Passau.
Gleichzeitig besiedelten die Witigonen, die Herren von Rosenberg, den Böhmerwald von Norden her. Zeitweise taten sie dies in enger Verbindung, manchmal auch in Konkurrenz zum böhmischen König.
Ergebnis dieser über Jahrhunderte sich erstreckenden Dynamik ist ein besiedeltes Land mit einem Netz von Burgen, Klöstern, Pfarren, Dörfern, Märkten und ein paar kleinen Städten.
Autoren: Christoph H. Benedikter, Patrick Fiska
Mensch und Natur - Eine Dokumentation der Dauerausstellung im Ersten Stock des Green Belt Centers in Windhaag, 2015.