Das Waldgebiet im österreichisch-südböhmischen Grenzraum war über mehrere Jahrhunderte hindurch Schauplatz einer bemerkenswerten Entwicklung:
1377 gewährte Herzog Albrecht III. den Bürgern der damals landesfürstlichen Städte Freistadt und Weitra die freie Nutzung jenes Waldgebietes, das sich zwischen den beiden Orten erstreckte. In der Folge ließen sich hier unternehmungslustige Leute nieder, die keiner Grundherrschaft untertan waren, was sich übrigens mit den freien Königsbauern des Böhmerwaldes vergleichen lässt.
Nach Bedarf fand eine freie Rodung und Besiedelung des Waldes statt. Um eine bessere Kontrolle über die Waldgebiete zu gewinnen fanden 1603 und 1615 sogenannte Bereitungen statt, bei denen die Bevölkerung genau erfasst wurde. Als Kaiser Ferdinand II. 1627 den Freiwald verpfändete, unterstellten sich die Bewohner dem neuen Grundherren.
Aus dem zu einem Heft zusammengebundenen Protokoll über die Besichtigung des Freiwaldes durch eine Kommission im Dezember 1615 lassen sich die Zahl der Häuser und Bewohner des Freiwaldes, sowie deren Berufe nachweisen...
Aus dem zu einem Heft zusammengebundenen Protokoll über die Besichtigung des Freiwaldes durch eine Kommission im Dezember 1615 lassen sich die Zahl der Häuser und Bewohner des Freiwaldes, sowie deren Berufe nachweisen. Darunter finden sich viele Gewerbe, die mit dem Wald und mit Holz zu tun haben: Holzhacker, Köhler, Glasbläser, Glaser, Binder, Drechsler, weiters Hersteller von Schindeln, Löffeln, Schaufeln, Spanschachteln, Holzkörben oder hölzernen Brotformen, sowie – auf den hier präsentierten Seiten – die Besitzer von Badestuben und Bader. Viele Bewohner hielten auch Tiere und bebauten Ackerflächen, die als "Einfang" bezeichnet werden. Das Wort "Beraitung" bedeutet "Abrechnung", "Berechnung"...
Aus dem zu einem Heft zusammengebundenen Protokoll über die Besichtigung des Freiwaldes durch eine Kommission im Dezember 1615 lassen sich die Zahl der Häuser und Bewohner des Freiwaldes, sowie deren Berufe nachweisen. Darunter finden sich viele Gewerbe, die mit dem Wald und mit Holz zu tun haben: Holzhacker, Köhler, Glasbläser, Glaser, Binder, Drechsler, weiters Hersteller von Schindeln, Löffeln, Schaufeln, Spanschachteln, Holzkörben oder hölzernen Brotformen, sowie – auf den hier präsentierten Seiten – die Besitzer von Badestuben und Bader. Viele Bewohner hielten auch Tiere und bebauten Ackerflächen, die als "Einfang" bezeichnet werden. Das Wort "Beraitung" bedeutet "Abrechnung", "Berechnung"...
Die Urkunde ist für die Stadt Weitra überliefert, dürfte jedoch in ähnlicher Weise auch für die Bürger von Freistadt und die Bewohner des Landgerichts Freistadt gegolten haben. Herzog Albrecht III. von Österreich beurkundet, dass der zwischen Weitra und Freistadt gelegene Wald, der "Freiwald" genannt wird, ein für jedermann frei zugänglicher Wald sein soll...
Die Urkunde ist für die Stadt Weitra überliefert, dürfte jedoch in ähnlicher Weise auch für die Bürger von Freistadt und die Bewohner des Landgerichts Freistadt gegolten haben. Herzog Albrecht III. von Österreich beurkundet, dass der zwischen Weitra und Freistadt gelegene Wald, der "Freiwald" genannt wird, ein für jedermann frei zugänglicher Wald sein soll. Die Bürger von Weitra und alle Leute der Grafschaft und des Landgerichts Weitra sollen ihn auf ewige Zeit ohne Beeinträchtigung und ohne die Entrichtung von Zins nutzen dürfen. 12. Juli 1376. Urkunde. Pergament. Siegel abgefallen. Weitra, Stadtarchiv. Eine Reproduktion der Urkunde ist in der Ausstellung im Green Belt Center zu besichtigen.
Die Urkunde ist für die Stadt Weitra überliefert, dürfte jedoch in ähnlicher Weise auch für die Bürger von Freistadt und die Bewohner des Landgerichts Freistadt gegolten haben. Herzog Albrecht III. von Österreich beurkundet, dass der zwischen Weitra und Freistadt gelegene Wald, der "Freiwald" genannt wird, ein für jedermann frei zugänglicher Wald sein soll. Die Bürger von Weitra und alle Leute der Grafschaft und des Landgerichts Weitra sollen ihn auf ewige Zeit ohne Beeinträchtigung und ohne die Entrichtung von Zins nutzen dürfen. 12. Juli 1376. Urkunde. Pergament. Siegel abgefallen. Weitra, Stadtarchiv. Eine Reproduktion der Urkunde ist in der Ausstellung im Green Belt Center zu besichtigen.
Autor: Christoph H. Benedikter
Mensch und Natur - Eine Dokumentation der Dauerausstellung im Ersten Stock des Green Belt Centers in Windhaag, 2015.