Künstlerische
Positionen

Wie nehmen wir Bauten wahr, die in Diktaturen entstanden sind?
Woran erkennen wir sie?
Welche Empfindungen verbinden wir mit Ihnen?
Wie lassen sich die historischen Entstehungskontexte der Architekturen in künstlerische Positionen transformieren?

Ingo Leindecker setzte sich in seiner zweiteiligen Audioarbeit „Zeit sich anzuschließen / Millionen kleiner Fähnchen“ mit dem jubelnden Empfang auseinander, den die LinzerInnen Hitler im März 1938 bereiteten.

Die Installation „Feld“ zeigt eine 16-teilige Postkartenserie über die Wohnsiedlungen, welche im Nationalsozialismus in Linz errichtet wurden. Elisabeth Kramer und Simon Hipfl problematisieren die menschenverachtenden Umstände dieser Bautätigkeit in Linz, sowie die Segmentierung deren Bewohner/-innen nach Berufsgruppen und die Verteilung und Ausdehnung im Stadtgebiet.

Elisa Andessner und Denis Romanowski führten 2009 und 2010 Interviews mit Bewohner/innen von „Hitlerbauten“ in Linz sowie „Stalinkas“ in Minsk (Wohnbauten,die in der Diktatur Stalins entstanden und nach ihm benannt sind). Wichtig war die Frage, was es bedeutet, heute in einem „Hitlerbau“ bzw. in einem „Stalinka“ zu leben. Petra Moser wirft mit ihren Fotografien einen gegenwärtigen und unvoreingenommenen Blick auf den Alltag in den „Hitlerbauten“ in Linz.

Monika Pichler thematisiert in ihren Siebdrucken zur Harbach-Siedlung die von ihr empfundene unheimliche Stimmung, welche die NS-Wohnbauten für sie ausstrahlen. Die gleiche Siedlung dokumentiert Gregor Graf in zeitgenössischen Architekturfotografien.

Im Modell von Heidi Schatzl können die planerischen Grundideen der „Hitlerbauten“ nachvollzogen werden: der grüne Innenhof, die normierten Grundrisse und die Möglichkeit der gegenseitige Kontrolle und Beobachtung durch die kompakte Ausführung der Wohnblocks.

Autorin: Sylvia Necker


Diesen Fragen gehen KünstlerInnen nach und präsentieren ihre Arbeiten im Rahmen der Ausstellung:

Wie nehmen wir Bauten wahr, die in Diktaturen entstanden sind?
Woran erkennen wir sie?
Welche Empfindungen verbinden wir mit Ihnen?
Wie lassen sich die historischen Entstehungskontexte der Architekturen in künstlerische Positionen transformieren?

Wie nehmen wir Bauten wahr, die in Diktaturen entstanden sind?
Woran erkennen wir sie?
Welche Empfindungen verbinden wir mit Ihnen?
Wie lassen sich die historischen Entstehungskontexte der Architekturen in künstlerische Positionen transformieren?

"Hitlerbauten" in Linz. Wohnsiedlungen zwischen Alltag und Geschichte. 1938 bis zur Gegenwart - Dokumentation zur Ausstellung im Nordico Stadtmuseum Linz vom 21. September 2012 bis 20. Jänner 2013.