Sie waren einst Totengeister oder Hausgeister, die man kultisch verehrte. In Sagen heißt es, sie hätten die Häuser verlassen, weil sie das Läuten der Kirchenglocken nicht ertragen konnten. Die vorchristlichen Totengeister wurden also durch das Christentum vertrieben, die Christen verboten auch Opfer an sie.
Die meisten Zwergensagen gibt es dort, wo frühgeschichtliche Siedlungsreste oder Grabhügel zu finden sind, weil man glaubte, über diese würden die Totengeister wachen.
Mit der Zeit gewannen sie menschliche Züge und verwandelten sich in kleinwüchsige Menschen.
In der Sage leben sie in Familien und unterstehen einem Zwergenkönig. Sie beherrschen die Schmiedekunst und tragen Tarnkappen. Meist sind sie den Menschen gegenüber freundlich und hilfsbereit, außer man beleidigt sie.
Sie werden auch immer als Schatzhüter gesehen, die im Berg arbeiten. Menschen werden von ihnen manchmal mit scheinbar wertlosen Gegenständen beschenkt, die sich dann später als wertvoll erweisen.
Autoren: Irene und Christian Keller, 2014
Glaube? Aberglaube? – Volksfrömmigkeit - Dokumentation der Ausstellung im Kulturgut Hausruck vom 26. April bis 2. November 2014 und 2017.