Die Bedeutendsten
der Rosenberger

Vítek (Witiko) III (1194 – 1236)

Er nutzte ordnungsgemäß das Erbe seines Vaters Vítek (Witiko) aus Prčice. Durch seine Heirat mit einer der Erbinnen der Familie Schönhering-Blankenberg erwarb er Lehen in Österreich und in der Diözese Passau. Er selbst nannte sich Witiko von Blankenberg.


Vok (Wok) I. (? – 1262)

Er stand für die Gründung des Rosenberger Zweigs, den Herren der Rose. Als Gründer des Herrschaftssitzes der Burg Rosenberg und Gründer des Klosters in Hohenfurth mit Mönchen, die im Jahre 1259 vom österreichischen Zisterzienser-Kloster in Wilhering kamen, war er ebenfalls höchster Marschall des böhmischen Königreiches und Verwalter von Oberösterreich. Im Jahre 1258 kaufte er von Ruedlin von Haichenbach die Burg Haichenbach an der Donau. Der Kauf wurde jedoch ein Jahr später vom Bischof von Passau, der dem Machtzuwachs der Rosenberger nicht zustimmen wollte, rückgängig gemacht. Während der Regierung des Přemysl Otakars (Ottokars) II . kämpfte er in der Schlacht bei Kressenbrunn. Für seine Unterstützung erhielt er vom König den Titel des Landeshauptmanns von Steiermark. Im selben Jahr erhielt er vom König von Böhmen die österreichische Grafschaft Raabs im niederösterreichischen Waldviertel.


Petr (Peter) I. (?– 1347)

Er ist auch als Petr (Peter) „der Mönch“ oder „der Büßer“ bekannt. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass er im Kloster in Hohenfurth ausgebildet wurde und sein Leben der Mönchsaskese nicht fern war. Neben anderen hohen politischen Funktionen wirkte er lange Jahre als der höchste Kammerdiener des Königs Johann von Luxemburg. Mit ihm nahm er auch im Jahre 1329 an dem Kreuzzug im Baltikum teil. Sein vorrangiges politisches Engagement bestätigte er durch die Heirat mit der Witwe des Königs Václav (Wenzl) III ., Viola Těšínská. Petr (Peter) I. war auch der Gründer des Krumauer Spitals, geweiht dem Heiligen Jošt (Jost) und der Kapelle des Heiligen Georg auf der Krumauer Burg. Von seinem Nachlass wurde im Jahre 1350 das Minoritenkloster auf dem Hauptsitz der Rosenberger gegründet. Im Jahre 1341 kaufte er um 1300 Pfund Pfennige vom Passauer Lehen einen Bauernhof in Haslach.


Oldřich (Ulrich) II. (1403 – 1462)

Ein rücksichtsloser Politiker, jedoch ein geschickter Diplomat und Intrigant. Als der unversöhnliche Feind der Hussiten führte er über viele Jahre hinweg den böhmischen katholischen Adel. Er nutzte die Schwächung der königlichen Macht zur Erweiterung und Stärkung seines eigenen Dominiums und sicherte sich durch eine königliche Urkunde die Vorteile und die Posten der Rosenberger mitsamt einer gesetzlichen Festlegung der Unteilbarkeit der Familiengüter.
Eigentlich handelte es sich dabei um Fälschungen, sogenannte. „Oldřichs (Ulrichs) Falsifikate“, die auf Verlangen der Rosenberger Herrscher in die Landtafeln eingetragen wurden und während der gesamten Existenz des Geschlechts nie in Zweifel gezogen wurden.


Vilém (Wilhelm) (1535 – 1592)

Er wurde am 10. März 1535 in der oberösterreichischen Burg Schützendorf geboren. Er war Vorsteher des toleranten katholischen Adels, höchster Diener und Burgvogt des böhmischen Königreiches. Vom spanischen König Fillip II . erhielt er für seine Verdienste den Orden des Goldenen Vlieses, die höchste Auszeichnung, die ein Katholik erhalten kann. Außerdem war er Anwärter auf den polnischen Thron und wurde inoffiziell auch als der böhmische Vizekönig bezeichnet. Er erweiterte das Rosenberger Familienwappen um die Symbole des Geschlechts der Orsini, welche die Verwandtschaft des Geschlechts der Rosenberger mit diesem alten italienischen Adel bestätigen sollten. In keiner seiner vier Ehen wurde ihm ein Nachfolger geboren.


Petr Vok (Peter Wok) (1539 – 1611)

Nie erreichte er dasselbe politische Ansehen und die Autorität wie sein Bruder Vilém (Wilhelm), nach dessen Tod er zum letzten Rosenberger Herrscher wurde. Er erbte große Schulden, die ihn zwangen, die meisten Besitzungen zu verkaufen, wozu auch der Familiensitz in Český Krumlov (Krumau) zählte. Im Jahre 1611 nach dem Einfall des Passauer Heers ließ er den Schatz der Rosenberger zu Münzen umschmelzen. Das Geld nutzte er dann zur Auszahlung der Söldner und rettete somit die südböhmischen Bürger vor einer weiteren Plünderung durch Soldaten. Mit dem Tod von
Petr Vok (Peter Wok) starb das Geschlecht der Rosenberger aus.


Die Herren von Rosenberg. Vom Wirken und Erbe einer Adelsfamilie – Dokumentation zur Sonderausstellung im Mühlviertler Schlossmuseum Freistadt (Arkadengang im Schlosshof) vom 10. Juni bis 28. August 2022. Die Ausstellung wurde 2011 vom Regionalmuseum Krumau Český Krumlov (Mgr. Filip Lysek und Mgr. Ivan Slavik) und Mühlviertler Schlossmuseum Freistadt (Fritz Fellner) unter Mitwirkung des Tschechischen nationalen Denkmalinstituts konzipiert und gestaltet. 2022 wurde sie, ergänzt um einige Tafeln, erneut im Mühlviertler Schlossmuseum gezeigt. Die Bilder stammen aus den genannten Institutionen.