Einführung

Im November 2011 jährte sich zum 400sten Mal der Tod von Peter Vok. Mit ihm starb die männliche Linie der berühmten Herren von Rosenberg aus. Wer waren die Rosenberger, die in ihrer Zeit solche Bedeutung erreichten, dass man sie mit Königen verglich? Wie war ihre Zeit und warum waren die vier Jahrhunderte ihrer Herrschaft so prägend für die Geschichte Südböhmens und der angrenzenden Regionen?


Heute finden wir beim Gang durch die Geschichte immer wieder ihre Spuren. Die Rosenberger, die Nachkommen der alten Familie Vitkovci waren führende böhmische Adelige, manchmal Verbündete und manchmal Rivalen der tschechischen Herrscher.
Prominente Vertreter waren Politiker, Diplomaten und Geschäftsleute und als Mäzene förderten sie Kunst und Kultur. Es gab jedoch auch Intriganten, die nicht zögerten, Einfluss und Geltung durch Einsatz aller verfügbaren Mittel durchzusetzen. Die breite Öffentlichkeit kennt nur die letzten Vertreter dieser Familie, Wilhelm und Peter Vok.

Vertreter der früheren Generationen legten jedoch die Grundlagen für eine wohlhabende und blühende territoriale Herrschaft. Sowohl frühe als auch späte Herren der Rosenberger Familie waren faszinierende Persönlichkeiten, die maßgeblich am grundlegenden Wandel der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lage Südböhmens und Österreichs verantwortlich waren. Sie errichteten bedeutende sakrale und profane Bauwerke, gründeten zahlreiche Städte und Märkte und errichteten ein Netzwerk von Straßen und Handelswegen. Von europäischer Bedeutung waren die berühmten böhmischen Fischteiche, die auf ihre Initiative hin entstanden. Mit dieser Ausstellung schauen wir zurück auf jene Zeiten, in denen die rote fünfblättrige Rose der Rosenberger zwischen Sedlčany im Kreis Přibram und Haslach von Bedeutung war.

Die Wanderausstellung „Das Jahr der ROSE - Die Rosenberger und unsere gemeinsame Geschichte“ soll die historische Rolle der Rosenberger, ihr kulturelles und soziales Erbe, ihr Entstehen und Wachsen in Südböhmen und ihren Einfluss auf wichtige Teile von Oberösterreichisch dokumentieren. Die Ausstellung gibt auch einen Einblick in das Alltagsleben, wie etwa Wohnen, Arbeiten und Freizeit im Mittelalter und in der frühen Neuzeit und beleuchtet die Rolle der Frauen in einer von Männern dominierten Gesellschaft.

Sehr geehrte Besucherinnen und Besucher, herzlich willkommen auf einer Geschichtsreise mit mehr als zwei Dutzend Stationen, die uns in Wort und Bild das Adelsgeschlecht der Rosenberger näher bringt. Ziel der Ausstellung ist es, Aspekte der gemeinsamen Geschichte aufzuzeigen, die Beziehungen zueinander zu stärken und zum gegenseitigen Verständnis beizutragen. Diese Aktivitäten mündeten 2013 in eine grenzüberschreitende Landesausstellung, die in vier Städten gezeigt wurde: Freistadt, Bad Leonfelden, Vyšší Brod und Česky Krumlov.

Die Ausstellung „Die Rosenberger und unsere gemeinsame Geschichte“ wurde von einem Team tschechischer und österreichischer Fachleute konzipiert und gestaltet.

Die Herren von Rosenberg. Vom Wirken und Erbe einer Adelsfamilie – Dokumentation zur Sonderausstellung im Mühlviertler Schlossmuseum Freistadt (Arkadengang im Schlosshof) vom 10. Juni bis 28. August 2022. Die Ausstellung wurde 2011 vom Regionalmuseum Krumau Český Krumlov (Mgr. Filip Lysek und Mgr. Ivan Slavik) und Mühlviertler Schlossmuseum Freistadt (Fritz Fellner) unter Mitwirkung des Tschechischen nationalen Denkmalinstituts konzipiert und gestaltet. 2022 wurde sie, ergänzt um einige Tafeln, erneut im Mühlviertler Schlossmuseum gezeigt. Die Bilder stammen aus den genannten Institutionen.