Die ersten Teiche im Süden Böhmens wurden bereits im 11. – 12. Jhdt. von dort sesshaften Mönchsorden angelegt.
Zur damaligen Zeit prägten dieses Gebiet nur Wälder und Sümpfe. Das überschüssige Wasser wurde in natürlichen oder künstlich gebauten Becken aufgefangen und auf den entwässerten und abgeholzten Flächen entstanden die ersten südböhmischen Güter. Diese führten auch die Angehörigen des mächtigen Geschlechts der Wittigonen durch, die seit dem 12. Jhdt. die südböhmischen Grenzgebiete verwalteten. Ebenso handelten ihre Erben, die Herren mit der Rose im Wappen, die Rosenberger, welche dadurch von Anfang an hervorragende Bedingungen für die Anlage von Wasserbauten vorfanden und zahlreiche Teiche entstehen ließen.
Zu den ältesten Teichen gehören der Dvořiště und Bošilecký, der Záblatský und Ponědražský, die bereits im 14. Jhdt. angelegt wurden. Nach einem Stillstand während der Hussitenkriege kam es in der ersten Hälfte des 15. Jhdts. wieder zum Bau neuer Teiche. Seit der Wende des 15. und 16. Jhdts. wurden die Teichwirtschaft zusammen mit der Brauwesen zu den bedeutendsten Einnahmequellen der Rosenberger Güter. Etwa ein Drittel der Karpfen und Hechte, die Ende des 16. Jhdts. produziert wurden, kamen auf die Märkte in den grenznahen böhmischen Städten aber auch in österreichische, wie etwa Weitra oder Freistadt. Treboner (Wittingauer) Karpfen wurden zwei Wochen auf Fuhrwerken bis zur Innsbrucker Residenz des Ferdinand von Tirol befördert. Für den Bau dieser Wasserwerke war der Teich- oder Fischmeister verantwortlich. Die Suche des geeigneten Platzes bis hin zur Aufsicht über die Bauarbeiten, aber auch das Berechnen der Kapazität des Teiches und der richtigen Anzahl der Fische gehörten zu seinem Aufgabenbereich. Die bekanntesten Fischmeister im Roseberger Dienst waren Štěpánek Nepomucký, Ruthard aus Malešov und der Rosenberger Regent Jakub Krčín aus Jelčany. Die Art der seit dem Ende des 15. Jhdts. erbauten südböhmischen Teiche, die in der Gegend von Třeboň (Wittingau) und Jindřichův Hradec (Neuhaus) gebaut wurden, funktionierten auch gut im benachbarten oberen Waldviertel.
Das Třeboner Teichsystem verbindet bis heute zwei künstlich angelegte Kanäle. Einzigartige Bauten versorgen die Teiche mit frischem Wasser und gewährleisten eine individuelle Steuerung des Pegels. Der ältere Zlatá stoka (Goldener Kanal) wurde von Štěpánek Netolický im Jahre 1518 fertiggestellt und war mit 45 km der damals längste künstlich angelegte Kanal in Mitteleuropa. Der Baumeister des Nová řeka (Neuer Fluss) mit einer Länge von gut 14 km, welcher das übrige Wasser aus der Lužnice (Lainsitz) in die Nežárka (Naser) abführt, war 1584-1587 Jakub Krčín.
Der Kern des Třeboner Teichsystems wurde im Jahre 2002 zum Nationalkulturdenkmal erklärt. Dazu gehören der Goldene Kanal, Neuer Fluss und zwei der bekanntesten und größten Teiche: Rožmberk (Rosenberg) und Svět (Welt). An den breiten, von Eichen umsäumten Dämmen führen heute viele Wander- und Radwege entlang. Dabei dienen die meisten Rosenberger Teiche bis heute ihrer ursprünglichen Aufgabe.
Die Herren von Rosenberg. Vom Wirken und Erbe einer Adelsfamilie – Dokumentation zur Sonderausstellung im Mühlviertler Schlossmuseum Freistadt (Arkadengang im Schlosshof) vom 10. Juni bis 28. August 2022. Die Ausstellung wurde 2011 vom Regionalmuseum Krumau Český Krumlov (Mgr. Filip Lysek und Mgr. Ivan Slavik) und Mühlviertler Schlossmuseum Freistadt (Fritz Fellner) unter Mitwirkung des Tschechischen nationalen Denkmalinstituts konzipiert und gestaltet. 2022 wurde sie, ergänzt um einige Tafeln, erneut im Mühlviertler Schlossmuseum gezeigt. Die Bilder stammen aus den genannten Institutionen.