Maximilian wurde am 22. März 1459 in Wiener Neustadt als Sohn von Kaiser Friedrich III. und Eleonore von Portugal geboren. Er erhielt die übliche Erziehung eines Prinzen, wobei seine Bildung sehr breit gefächert war. Maximilian beherrschte angeblich sieben Sprachen, war in den höfisch-ritterlichen Betätigungen Tanz, Turnier und Jagd sehr versiert, und zudem handwerklich geschickt. Er verstand viel vom Geschützwesen, um das er sich - neben den Landsknechten - besonders kümmerte.
Die prägenden Jahre als Herrscher begannen 1477 durch seine Heirat mit Maria von Burgund, deren Erbe er gegen Frankreich verteidigte. 1486 wurde er zum Römischen König gewählt. Durch die 1494 geschlossene Ehe mit der begüterten Bianca Maria Sforza erhoffte er sich Zugang zu Italien und zur Kaiserkrönung in Rom. Er musste sein Vorhaben jedoch aufgeben und sich 1508 mit der Ausrufung zum „Erwählten Römischen Kaiser“ begnügen.
Geld war Maximilian nur Mittel zum Zweck, weshalb er eine bedenkenlose Verpfändungs- und Darlehenspolitik betrieb, um seinen finanziellen Bedarf zu decken.
Maximilians Macht-, Selbst- und Sendungsbewusstsein war die Voraussetzung für den Aufstieg der Habsburger zur Weltmacht. Am 12. Jänner 1519 verstarb er in der Burg Wels.
1459 | Maximilian wird am 22. März als Sohn von Eleonore von Portugal (1436 – 1467) und Friedrich III. (1415 – 1493) in Wiener Neustadt geboren. | 1473 | Kaiser Friedrich III. verhandelt mit Herzog Karl dem Kühnen (1433 – 1477) in Trier über die Vermählung seines Sohnes Maximilian mit Maria von Burgund (1457 – 1482). | 1477 | Tod Karl des Kühnen in der Schlacht von Nancy; Maximilian heiratet Herzogin Maria von Burgund in Gent. Burgund gelangt dadurch an die Habsburger. Beginn des Burgundischen Erbfolgekriegs, da Frankreichs König Ludwig XI. das Erbe Marias für sich in Anspruch nimmt. | 1478 | Philipp der Schöne wird als Sohn von Maria von Burgund und Maximilian in Brügge geboren. | 1479 | Maximilian siegt in der Schlacht bei Guinegate gegen die Franzosen und sichert damit das Burgundische Erbe. | 1480 | Margarete wird als Tochter von Maria von Burgund und Maximilian in Brüssel geboren. | 1482 | Tod von Maria von Burgund (*1457) nach einem Reitunfall. | 1486 | Wahl Maximilians zum Römischen König in Frankfurt am Main, Krönung in Aachen. | 1488 | Volksaufstand in Brügge gegen die Herrschaft Maximilian I.; Gefangennahme Maximilians in Brügge. | 1490 | Erzherzog Sigmund von Tirol (1427 – 1496) verzichtet zugunsten Maximilians auf die Regentschaft in Tirol und den Vorlanden. Innsbruck wird durch Maximilian ausgebaut. Rückeroberung der Erblande und Wien von den Ungarn. Maximilian heiratet Anne, die Herzogin und Erbin der Bretagne. Braut und Land gehen jedoch an die Franzosen verloren (Auflösung der Ehe). | 1493 | Der Friede von Senlis beendet den Burgundischen Erbfolgekrieg. Tod Kaiser Friedrich III. in Linz. Maximilian wird Alleinherrscher im Heiligen Römischen Reich und heiratet Bianca Maria Sforza (1472 – 1510), die Tochter des Herzogs von Mailand und sichert damit seinen Einfluss in Oberitalien ab. | 1493/94 | Maximilian plant Türkenkrieg und Kreuzzug. Durch den Überfall Frankreichs auf Oberitalien (1494/95) wird die Idee vorläufig fallen gelassen. Zum Schutz gegen die Türken wird eine Militärgrenze aufgebaut. | 1495 | Verkündigung des Ewigen Landfriedens am Reichstag zu Worms. Durch die Einsetzung des Reichskammergerichtes treten nun anstelle von Fehden und Gewalt geregelte Streitverfahren vor Gericht. Einführung des Gemeinen Pfennigs, der ersten reichsweiten Steuer. Beginn einer Reichsreform durch die Einführung von Reichskreisen, die eine neue Verwaltung ermöglichen sollte. | 1496 | Heirat Philipp des Schönen mit Johanna von Aragon und Kastilien; die spanische Krone kommt damit an die Habsburger. | 1497 | Margarete von Österreich heiratet Johann von Aragon und Kastilien; wenig später stirbt Johann kinderlos, den Thron erbt seine Schwester Johanna. | 1500 | Karl wird als Sohn von Philipp dem Schönen und Johanna von Aragon und Kastilien geboren. Er wird 1516 als erster Habsburger zum König von Spanien gekrönt. Mailand geht an die Franzosen verloren. | 1504/05 | Bayerischer (Landshuter) Erbfolgekrieg. Maximilian erobert 1504 Kufstein. 1505 gewinnt er nach seinem Kölner Schiedsspruch Kitzbühl, Kufstein, Rattenberg (mit Tirol vereinigt), das Mondeseeland mit St. Wolfgang sowie Neuburg am Inn, Rannariedl und Neuhaus an der Mühl, die zu Oberösterreich kommen. | 1506 | Geheimer Doppelheirats- und Erbvertrag mit König Wladislaw von Ungarn über die geplanten Ehen zwischen Maximilians Enkeln und Wladislaws Kindern. Philipp der Schöne stirbt in Burgos. | 1507 | Maximilian macht seine Tochter Margarete zur Statthalterin der Niederlande und übernimmt die Erziehung von Philipps Kindern Karl, Eleonore, Isabella und Maria. | 1508 | Maximilian nimmt in Trient den Titel eines „Erwählten Römischen Kaisers“ an. | 1510 | Tod von Maximilians zweiter Frau Bianca Maria Sforza in Innsbruck. | 1515 | Durch die „Wiener Doppelhochzeit“ erfolgt die Verbindung von Maximilians Enkelkindern Ferdinand und Maria mit den Kindern von König Wladislaw von Böhmen und Ungarn, Ludwig und Anna. Maximilian erwirbt damit die Anwartschaft auf Böhmen und Ungarn. | 1519 | Tod Maximilians am 12. Jänner in Wels; Beisetzung in der Georgskapelle in Wiener Neustadt. |
Autorin: Mag.Ingeborg Micko, 2019
Kaiser Maximilian I. - Kaiser - Reformer - Mensch. Zum 500. Todesjahr des letzten Ritters - Dokumentation zur Sonderausstellung im Museum der Stadt Wels - Burg vom 21. März - 27. Oktober 2019.