Diplomatie und Krieg stellten für Maximilian Mittel der Politik dar. Die Heirat mit Maria von Burgund brachte ihn auf die Bühne der großen europäischen Staatsführung, welche ihm sein österreichisches Erbe nie eröffnet hätte. Über Burgund kam er zum Bündnis mit Spanien und England und zum Kampf um Italien gegen Frankreich. Die spanischen Heiraten und die spanische Erbfolge sowie die ungarische Doppelhochzeit begründeten das Weltreich der Habsburger. Die erfolgreiche Königswahl und die Kaiserkrone setzten den Schlussstein auf diese Politik.
Es folgten große Reformen, eine Hauptaufgabe, die sein ganzes Leben dauerte und nicht immer von Erfolg gekrönt war. Die Verwaltungsreform in den österreichischen Ländern brachte eine vollkommene Verschriftlichung der Administration. Die dadurch erzielte bessere Kontrolle sollte sich auch in der Einführung von territorialen Einheiten im Reich, den sogenannten Reichskreisen, niederschlagen. Mit der Gründung des Reichskammergerichts entstand ein rechtsstaatliches Steuerungselement. Der Verzicht auf die Fehde, die Proklamation des Ewigen Landfriedens und die Einrichtung eines unabhängigen obersten Gerichts gehen auf Maximilian zurück.
Autorin: Mag. Ingeborg Micko, 2019
Kaiser Maximilian I. - Kaiser - Reformer - Mensch. Zum 500. Todesjahr des letzten Ritters - Dokumentation zur Sonderausstellung im Museum der Stadt Wels - Burg vom 21. März - 27. Oktober 2019.