Kaiser Maximilian I.
und das Postwesen

Die Entstehung eines länderübergreifenden Postnetzes ist eng mit der Regentschaft Kaiser Maximilians I. verbunden. Der Herrscher bemühte sich um den Ausbau einer effizienten Transport- und Nachrichtenverbindung zwischen seinen weit auseinanderliegenden Territorien. Insbesondere in der Anfangszeit dienten die neuen Postkurse ausschließlich der Übermittlung diplomatischer und militärischer Schreiben. Maximilian beauftragte die Familie Tassis (Thurn und Taxis) mit der Einrichtung von Reiterstafetten, wodurch sich die Dauer der Übermittlung auf ein Fünftel der vorherigen Beförderungsgeschwindigkeit verkürzte. Der Nachrichtenverkehr von Innsbruck nach Brüssel konnte so in fünfeinhalb Tagen, von Tirol nach Rom in vier Tagen bewältigt werden. Um die vertraglich geregelten Transportzeiten zu gewährleisten, wurde ein System von Relaisstationen eingerichtet, an denen Pferde und Reiter gewechselt wurden. Auf diese neu aufgebauten Postkurse griffen auch reisende Diplomaten und Gesandte zurück. Nichtsdestoweniger blieben diese jedoch auch weiterhin auf bestehende Gasthäuser und Herbergen angewiesen.

Autorin: Mag. Ingeborg Micko, 2019

Kaiser Maximilian I. - Kaiser - Reformer - Mensch. Zum 500. Todesjahr des letzten Ritters - Dokumentation zur Sonderausstellung im Museum der Stadt Wels - Burg vom 21. März - 27. Oktober 2019.