Das wohl umfangreichste graphische Auftragswerk Maximilians ist der Triumphzug. Als feierliche Einzüge siegreicher römischer Feldherren haben Triumphzüge eine bis in die Antike zurückreichende Tradition. Maximilians Triumphzug fand jedoch nie in der Realität statt. Auch diente er nicht der Feier eines konkreten Sieges.
1512 gab der Kaiser seinen Triumphzug in Auftrag, der von Albrecht Altdorfer und seiner Werkstatt als über 100 Meter langer auf Pergament gemalter Bildfries ausgeführt wurde. Ab 1516 wurde er auch im Medium des Holzschnitts verbreitet.
Das Werk vereint alle für Maximilian wesentlichen Elemente: die wichtigsten Personen und Ereignisse aus seinem Leben, Heiraten und Kriegserfolge, die bedeutende Rolle von Familie und Ahnen, Zerstreuung wie Turnier, Jagd und Musik sowie Demonstration von Macht. Der Triumphzug zielte auf die Verherrlichung des Kaisers zu Lebzeiten, wie auch auf dessen ewiges Andenken ab.
Für die Ausstellung wurden einzelne Blätter ausgewählt und sind als durchlaufender Fries im Obergeschoss zu sehen.
Namensgeber und Botschafter
Die Stadt Wels und ihre Vereine nahmen und nehmen immer wieder auf Kaiser Maximilian I. Bezug, ob als Namensgeber oder Botschafter. Wurde er zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch als Schirmherr über die Stadt gesehen, verkommt er zunehmend zur Marke ohne historischen Hintergrund. Maximilian bleibt einerseits – so wie das immer sein Ansinnen war – im Gedächtnis, andererseits geht das Wissen um seine Person großteils verloren.
Autorin: Mag. Ingeborg Micko, 2019
Kaiser Maximilian I. - Kaiser - Reformer - Mensch. Zum 500. Todesjahr des letzten Ritters - Dokumentation zur Sonderausstellung im Museum der Stadt Wels - Burg vom 21. März - 27. Oktober 2019.