Kaiser Maximilian I.
und seine Kriege

Kurz vor seinem Tod bedauerte der Kaiser zu viele Kriege geführt zu haben, dabei „sei seine Intention doch stets der Frieden gewesen“. Maximilian hat in vier Jahrzehnten 27 Kriege geführt. Darüber hinaus hatte er weit gespannte Pläne für einen Kreuzzug aller christlichen Länder Europas zur Befreiung des Balkans und des Heiligen Landes von den Türken. Maximilian gelang es jedoch selten seine militärischen Siege dauerhaft in politische Erfolge umzuwandeln. Seine oft allzu optimistische Einschätzung der Lage und die fehlenden finanziellen Mittel ließen ihn mehrmals scheitern.

Schon kurz nach seiner Heirat mit Maria von Burgund wurde Maximilian in dem 20 Jahre dauernden Konflikt um das Erbe seiner ersten Frau zum Feldherrn und Kriegsmann.

Der überraschende Tod des ungarischen Königs Matthias Corvinus 1490 ermöglichte Maximilian die Rückeroberung der von den Ungarn besetzten österreichischen Gebiete im Osten des Reiches.

Mit der Niederlage gegen die Schweiz und deren Ausscheiden aus dem Reich 1499 hatten Maximilians Ambitionen im Südwesten Deutschlands einen schweren Rückschlag erlitten.

Bis 1516 dauerten die kriegerischen Auseinandersetzungen mit Frankreich um die Vorherrschaft in Italien. Zur Festigung des antifranzösischen Bündnisses heiratete Maximilian Bianca Maria Sforza, Tochter des Herzogs von Mailand. 1508 kam es aufgrund der Verhinderung des Romzugs zur Kaiserkrönung durch die Venezianer zum Krieg gegen Venedig, der acht Jahre währen sollte.

Bereits 1504/05 griff Maximilian in den bayerischen Erbfolgekrieg ein und sicherte sich in Tirol die nördlichen Gebiete mit Kufstein, Kitzbühel und Rattenberg sowie in Oberösterreich das Mondseeland, Neuhaus und Rannariedl.

Maximilian bekannte sich zu militärischer Gewalt. Das belegen nicht nur seine geführten Kriege, sondern vor allem seine Initiativen zum Auf- und Ausbau der habsburgischen Rüstungskapazitäten, zur Entwicklung der Waffentechnik - besonders der Artillerie - und das Bemühen um eine Wehrverfassung des Reiches.

Autorin: Mag. Ingeborg Micko, 2019

Kaiser Maximilian I. - Kaiser - Reformer - Mensch. Zum 500. Todesjahr des letzten Ritters - Dokumentation zur Sonderausstellung im Museum der Stadt Wels - Burg vom 21. März - 27. Oktober 2019.