Kaiser Maximilian I.
und die Fischerei

Der Kaiser schätzte nicht nur die Jagd, sondern auch das Fischen spielte für ihn eine große Rolle, sei es zur Unterhaltung, sei es zur Verpflegung des Landesherrn und seines Gefolges. Unter Maximilian kam es zu intensiven Bemühungen um Besatz, Hege, Schutz und Nutzung der Fischbestände. Um diese in ihrem Umfang und ihrer Vielfältigkeit zu erhalten erfolgte eine rigorose Jagd auf Raubvögel wie Fischadler und Kormoran, aber auch auf Fischotter. Der größte Fischräuber jedoch war der Mensch, vor allem Soldaten, Knappen, Köhler und Bauern.

Das Fischereibuch Maximilians ist eines der ältesten erhalten gebliebenen Bücher über die Bewirtschaftung von Fischgewässern. Es vermittelt die Kenntnis, welche Fischgewässer zum Nutzen oder Vergnügen dienen, welche Arten von Fischen sie beherbergen und wie sie gefangen werden.

Fischereipatent, Wien 1506

Die hohe Nachfrage nach Speisefischen barg die Gefahr der Überfischung und Verödung der Fischgewässer. Da Maximilian I. persönlich sehr an Jagd und Fischerei interessiert war, befasste er sich auch als Landesfürst mit diesen Themen.

Die hohe Nachfrage nach Speisefischen barg die Gefahr der Überfischung und Verödung der Fischgewässer. Da Maximilian I. persönlich sehr an Jagd und Fischerei interessiert war, befasste er sich auch als Landesfürst mit diesen Themen. Die Urkunde von 1506 wendet sich an praktisch alle Obrigkeiten und Untertanen in Österreich ob und unter der Enns. Dem obersten Fischmeister wurde befohlen Richtlinien zu erstellen, insbesondere über Größe und Zahl der zu fangenden Fische sowie über das zugelassene Fanggerät.

Im Anschluss an den Textblock finden sich jene Fische abgebildet, die im Schriftstück erwähnt sind, unabhängig von ihrer tatsächlichen Größe.

Links außen Zingel; weiters links: Hecht, Karpfen, Barbe, Huchen; Rechts: Aalrutte, Wels, Forelle. Unten rechts ist ein Holzbrett wiedergegeben. Dieses wurde als Brittelmaß (Mindestmaß der erlaubten Fanggröße) oder – sicherlich zutreffender – als Strickmaß (Minimum der Maschenweite des Fangnetzes) interpretiert.

Wien 1506, Faksimile, © Wiener Stadt- und Landesarchiv, Hauptarchiv – Urkunden, U1:5825


Tiroler Fischereibuch, 1504

Das Fischereibuch beschreibt die Seen und Bäche in Tirol und Görz zu Beginn des 16. Jahrhunderts.

Das Fischereibuch beschreibt die Seen und Bäche in Tirol und Görz zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Geschmückt ist das Buch mit acht ganzseitigen Bildern. Sie zeigen die unterschiedlichen Arten des Fischfangs, als auch Szenen zur Jagd sowie höfische Feste. Jörg Kölderer (?), 1504

Autorin: Mag. Ingeborg Micko, 2019

Kaiser Maximilian I. - Kaiser - Reformer - Mensch. Zum 500. Todesjahr des letzten Ritters - Dokumentation zur Sonderausstellung im Museum der Stadt Wels - Burg vom 21. März - 27. Oktober 2019.