„Die eigene Geschichte“

Als Kulturinstitution des „Heimatgaus des Führers“ herrschte im Oberösterreichischen Landesmuseum nach dem „Anschluss“ optimistische Erwartungshaltung. Das Museum benötigte dringend einen Ausbau, die Raumnot war erdrückend. Diesbezügliche Hoffnungen wurden allerdings bis Kriegsende nicht erfüllt. Mit einsetzendem Kriegsgeschehen veränderte sich die Situation gänzlich: Das Museum musste seine Bestände an Bergungsorten sichern, der Museumsbetrieb kam völlig zum Erlahmen.

Mit dem geplanten „Führermuseum“ erwuchs dem Landesmuseum zudem eine übermächtige Konkurrenz. Das Landesmuseum sollte in Hinkunft stärker landes- und volkskundlich orientiert werden. „Profitiert“ hat das Museum von der Zuweisung so genannter „Raubkunst“. Die Thematik der Kunstrestitution beherrscht bis heute die politische Diskussion. Sie führte auch in den Oberösterreichischen Landesmuseen in den letzten Jahren zu einer intensiven Auseinandersetzung mit der „eigenen Geschichte“.

Autorin: Birgit Kirchmayr

Kulturhauptstadt des Führers. Kunst und Nationalsozialismus in Linz und Oberösterreich. Dokumentation zur Sonderausstellung im Schlossmuseum Linz vom 17. 9. 2008 bis 29. 3. 2009 - ein Kooperationsprojekt des Oberösterreichischen Landesmuseums mit Linz09 Kulturhauptstadt Europas.