Die Bezeichnung „Linzer Führermuseum“ ist in doppelter Weise irreführend: Weder gab es ein „Museum“ noch war es in „Linz“. Wo aber waren die dafür erworbenen Kunstobjekte, all die Gemälde, Grafiken, Kunstgegenstände?
Anfangs war der Bestand im Münchner „Führerbau“ eingelagert. Dieser bot aber zuwenig Platz und Sicherheit. Es mussten Ausweichquartiere gefunden werden. Bei der Suche danach war der „Gau Oberdonau“ behilflich: Das enteignete Kloster Kremsmünster wurde zum „Reichskunstdepot“. Hunderte Kunstwerke wurden in Lastwagenfahrten von München nach Kremsmünster überstellt. 1943 wurden die Salzbergstollen von Altaussee zum zentralen Kunstdepot des Deutschen Reichs. Hier wurde wertvolles Museumsgut, aber auch der Bestand des „Sonderauftrags“ eingelagert: Vermeers Der Maler in seinem Atelier und andere wertvolle Kunstwerke befanden sich fortan in einem Stollen tief im Bergesinneren.
Autorin: Birgit Kirchmayr
Kulturhauptstadt des Führers. Kunst und Nationalsozialismus in Linz und Oberösterreich. Dokumentation zur Sonderausstellung im Schlossmuseum Linz vom 17. 9. 2008 bis 29. 3. 2009 - ein Kooperationsprojekt des Oberösterreichischen Landesmuseums mit Linz09 Kulturhauptstadt Europas.