Bilder eines Museums

Wie hätte das „Linzer Führermuseum“ ausgesehen, welche Kunstwerke wären darin präsentiert worden? Eines ist gewiss: Es wäre kein Museum für zeitgenössische nationalsozialistische Kunst geworden, dafür war das „Haus der Deutschen Kunst“ in München vorgesehen. In Linz wollte Hitler seine persönlichen Kunstvorlieben präsentiert sehen, vor allem die deutsche und österreichische Malerei des 19. Jahrhunderts. Aber auch die italienische, französische, englische Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts waren bevorzugtes Sammelgebiet des „Sonderauftrags Linz“. Unter den herausragenden Werken befand sich auch Vermeer van Delfts Der Maler in seinem Atelier (heute Kunsthistorisches Museum Wien).

Ein Kernbestand der Linzer Objekte findet sich in Fotoalben, die für Adolf Hitler angefertigt wurden. Mit einer Übersicht der „Neuerwerbungen“ wurde Hitler zu feierlichen Anlässen erfreut. Heute geben diese Alben einen Einblick in das Sammlungsprofil und das geplante „Design“ des Führermuseums.

Autorin: Birgit Kirchmayr

Kulturhauptstadt des Führers. Kunst und Nationalsozialismus in Linz und Oberösterreich. Dokumentation zur Sonderausstellung im Schlossmuseum Linz vom 17. 9. 2008 bis 29. 3. 2009 - ein Kooperationsprojekt des Oberösterreichischen Landesmuseums mit Linz09 Kulturhauptstadt Europas.