Linz um 1900

Linz war um 1900, als Adolf Hitler hier die Schule besuchte, eine kleine Provinzhauptstadt der österreichisch-ungarischen Monarchie. Die Stadt war von einer deutschnational orientierten Bürgerschicht kulturell und politisch geprägt, neben der sich eine sozialdemokratische Kulturbewegung zu etablieren begann.
An kulturellen Einrichtungen gab es das 1803 gegründete Theater, das 1896 eröffnete Museum Francisco Carolinum (später Landesmuseum), mehrere Veranstaltungsorte für Konzerte, Ausstellungen und Geselligkeiten sowie zahlreiche Vereine, wie den Musik-, Kunst- oder Musealverein, dem auch der jugendliche Adolf Hitler angehörte. Die „Moderne“ hatte im Bereich der Kunst in Oberösterreich und Linz kaum Vertreter. 1913 formierte sich eine junge reformistische Gruppe unter dem Namen „MAERZ“. Ihr gehörten unter anderen der Grafiker Klemens Brosch und der Maler Anton Lutz an.

Autorin: Birgit Kirchmayr

Kulturhauptstadt des Führers. Kunst und Nationalsozialismus in Linz und Oberösterreich. Dokumentation zur Sonderausstellung im Schlossmuseum Linz vom 17. 9. 2008 bis 29. 3. 2009 - ein Kooperationsprojekt des Oberösterreichischen Landesmuseums mit Linz09 Kulturhauptstadt Europas.