Im Sommer 1945 fand in Linz eine Besprechung statt zu „Fragen des geplanten Linzer Führermuseums“. Diskutiert wurden die Ansprüche, die Oberösterreich bzw. Linz auf die Bestände dieses Museums erheben könnten. 1951 sprach die Stadt Linz von einem „moralischen Anrecht“ der Stadt auf die Restbestände des „Sonderauftrags“. Was war mit den „Linzer Bildern“ nach 1945 geschehen?
Im Mai 1945 begannen amerikanische Kunstschutzeinheiten (Monuments, Fine Arts and Archives Section) mit dem Abtransport der Kunstwerke aus Altaussee in den „Central Art Collecting Point“ in München. Dort wurden die Objekte identifiziert und in ihre Herkunftsländer restituiert. Für die weitere Rückstellung an ehemalige Besitzer waren die jeweiligen Staaten selbst zuständig. Die Rückgabepolitik der Nachkriegsjahre steht dabei bis heute zur Diskussion: Österreich verabschiedete erst im Jahr 1998 ein neues Kunstrückgabegesetz.
Der „Sonderauftrag Linz“ hat die Besitzverhältnisse von tausenden Kunstobjekten nachhaltig verändert. Viele der Bilder sind immer noch nicht zu ihren Besitzern zurückgekehrt, die Reise der Bilder, die 1938 begann, ist noch nicht beendet.
Autorin: Birgit Kirchmayr
Kulturhauptstadt des Führers. Kunst und Nationalsozialismus in Linz und Oberösterreich. Dokumentation zur Sonderausstellung im Schlossmuseum Linz vom 17. 9. 2008 bis 29. 3. 2009 - ein Kooperationsprojekt des Oberösterreichischen Landesmuseums mit Linz09 Kulturhauptstadt Europas.