Museumsalltag 1938–1945

„Museum des Reichgaues Oberdonau“: Museumsalltag 1938–1945

„Unser Museum vollständig auf Blut und Boden einzustellen“, hieß es in einer Direktive der Museumsdirektion 1938. NS-Politik und Krieg gingen auch am Museum nicht vorbei: Inhaltlich erhielt das Museum eine stärker volkskundlich orientierte Ausrichtung, organisatorisch führte vor allem der Krieg zu den größten Schwierigkeiten in der Aufrechterhaltung des Museumsbetriebs. 1939 wurde das Schild „Eintritt für Juden verboten“ am Eingang angebracht und 1940 das Museum in „Museum des Reichsgaues Oberdonau“ umbenannt. Während der Kriegsjahre war das Museum zumeist nur für Einzelausstellungen geöffnet, die Bestände waren großteils ausgelagert, 1944 schloss man gänzlich.

1945 wurde Direktor Theodor Kerschner als ehemaliges Parteimitglied von seinem Posten entfernt. Interimistisch nahm der Leiter der Kunstgeschichtlichen Abteilung, Justus Schmidt, dessen Position ein. Die Objekte wurden aus den Bergungsorten zurückgeholt, die Rückgabe der „Raubkunst“ eingeleitet und der Museumsalltag konnte wieder beginnen.

Autorin: Birgit Kirchmayr

Kulturhauptstadt des Führers. Kunst und Nationalsozialismus in Linz und Oberösterreich. Dokumentation zur Sonderausstellung im Schlossmuseum Linz vom 17. 9. 2008 bis 29. 3. 2009 - ein Kooperationsprojekt des Oberösterreichischen Landesmuseums mit Linz09 Kulturhauptstadt Europas.