Bankette

Bankette zur Repräsentation

Essensrituale können für die jeweilige Atmosphäre bestimmend werden – ob an der Abttafel, der Konventtafel oder außerhalb des Klosters - wie etwa anlässlich von Hofbanketten bei Erbhuldigungen oder bei Visitationen in anderen Klöstern.

Seit dem Mittelalter ist die Ordnung der Mahlzeit sowohl in höfischen als auch kirchlichen Kreisen ein zentrales Aufgabengebiet der Diplomatie. So blieb das „fürstliche Mahl“ dem Adelsstand, zu dem auch der Abt mit seinen edlen Gästen zählte, vorbehalten. Neben den erlesenen Speisen und seltenen Köstlichkeiten waren für die Abttafel auch vornehme Tischsitten sowie repräsentatives Geschirr, Essbesteck und kostbare Gläser vonnöten. Denn die Stellung des Abtes bedingte auch die damit verbundene verfeinerte Tischkultur.
Silbergeschirr und Silberbesteck als Ausdruck verfeinerter Tafelkultur zierte auch in Schlägl die In den Schlägler Inventaren von 1701 und 1721 ist unter anderem auch von Muschelbechern, vergoldeten Schalen, goldverzierten Bechern, mehreren silbernen Essbestecken, silbernen Tafelleuchtern, einer in Silber gefassten Muskatnuss sowie silbernen Zuckerdosen und Salzfässchen die Rede.

Seit wann gehört die Gabel zum Gedeck?

Die Gabel behauptete sich erst unter dem neuzeitlichen Essbesteck. Bis dahin wurde sie als byzantinisches Relikt, Werkzeug des Satans oder auch als Esswerkzeug der Liebesdienerinnen über Jahrhunderte diffamiert.

Autor: Hannes Etzlstorfer, 2007

 

Kulinarisches Kloster. Zwischen Festmahl und Fastenküche - Dokumentation zur Ausstellung im Stift Schlägl/Meierhof vom 25. Mai bis 30. September 2007.