Exotische Zutaten

Exotische Zutaten aus der Neuen Welt

Unentbehrliche Küchenzutaten wie Kartoffel, Tomate, Mais, Kürbis, Paprika, Kakao, grüne Gartenbohnen, Ananas oder der Truthahn kamen erst im Zuge der Eroberung der Neuen Welt aus Amerika nach Europa. Nicht immer erkannte man sofort ihren Wert als Nahrungsmittel: Die Kartoffel wurde zum Beispiel anfänglich als Zierpflanze in fürstlichen Lustgärten oder als Arzneipflanze in botanischen Gärten gezogen, um dann – mit regional recht unterschiedlichen Verzögerungen - auf den Speiseplänen aufzutauchen.

Skepsis begleitete viele dieser Küchenneulinge. So befand man über die Ananas, „dass sie einem die Zähn augenblicklich stumpf mache; bisweilen machet sie das Zahn-Fleisch schnell bluten, oder frisst die Zunge und Gaumen auf, und ihre Schärfe ist so groß, dass ein Messer, so damit zu thun hat, besonders stark angefressen wird…“

Im Barock musste man für einen Lot Artischocken den Tageslohn eines Maurers (rund 15 Kreuzer), für eine Orange den Tagessatz für eine Putzfrau (rund 4 Kreuzer) auf den Tisch legen.

Ein längst heimisch gewordener Exote auf unserem Tisch ist auch der vor allem für die Schokoladenerzeugung unentbehrliche Kakao, der aus Mittelamerika zu uns kommt.

Autor: Hannes Etzlstorfer, 2007

Kulinarisches Kloster. Zwischen Festmahl und Fastenküche - Dokumentation zur Ausstellung im Stift Schlägl/Meierhof vom 25. Mai bis 30. September 2007.