Einkaufszentren

Der Handel hat sein Erscheinungsbild dramatisch verändert. Jene Zeit, wo an fast jeder Ecke ein Greißler anzutreffen war, ist längst vorbei. Der Trend zu weniger Geschäften mit höherer Quadratmeter-Umsatzleistung setzte sich zwischen 1970 und 2000 voll durch. Einkaufs- und Fachmarktzentren, Verbrauchermärkte, Supermärkte, Filialketten und Diskonter bestimmen das Erscheinungsbild der Stadtränder. Immer mehr Kleingemeinden haben keinen Nahversorger mehr.

Die entscheidende Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte war der Trend zur Vergrößerung der Geschäftsflächen und zu den Einkaufszentren. Die Konkurrenz zwischen den beiden Einkaufsstandorten „Einkaufszentrum“ am Stadtrand und „traditionelle Einkaufsstadt“ in den Innenstädten wird immer stärker. Die Städte sind von einem Umwandlungsprozess erfasst: die Stadtzentren werden immer mehr zu Dienstleistungszentren, vor allem in Linz, aber auch in Wels und Steyr. Die Handelsbetriebe werden von Dienstleistungs- und Beratungsbetrieben abgelöst, die sich in den Zentren positionieren.

Der Trend zur Betriebsansiedlung in und rund um die Ballungszentren setzte sich bis zur Jahrtausendwende weiter fort, vor allem in den an der A 1 gelegenen Randbezirken von Linz (Leonding, Pasching, Traun, Ansfelden). Hier stieg die Verkaufsfläche zwischen 1992 und 1998 um 50 %, die Anzahl der Läden um 43 %. In den Einkaufszentren etablierten sich neben großen Filialisten auch viele kleine Betriebe.

Kurzfassung (2007) aus: Sandgruber/Katzinger/Pisecky/Kerschbaummayr: Der Handel in Oberösterreich. Tradition und Zukunft. Linz 2002.