Blütezeit
der Reformation

Kaiser Maximilian II. war, obwohl er sich selbst Zeit seines Lebens zur katholischen Religion bekannte, tolerant gegenüber dem Protestantismus – unter seiner Regentschaft erlebte die Reformation ihre Blütezeit: der Großteil Oberösterreichs war protestantisch geworden.

Jedoch schon unter seinem Sohn, Rudolf II. wurde eine Gegenreformation eingeleitet, deren eigentlicher Auslöser der vom oberen Mühlviertel ausgehende zweite Bauernaufstand (1595-1597) war, mit dem unter anderem Religionsfreiheit gefordert wurde und der viele Opfer beider Seiten forderte.

Mit dem kaiserlichen Befehl zu einer katholischen Generalreformation vom 12. August 1597 stellten sich die Jörger nun offen gegen die Obrigkeit – ein Kampf der schließlich auch den Untergang der Jörger besiegeln sollte.

Als Vertreter der "letzten" Generation werden Sebastian Jörger, von dem ein vollständiges Inventar aus 1572 erhalten geblieben ist und Hans V. Jörger (1558–1627), der "Erbauer" des Schlosses Tollet vorgestellt, der es letztlich durch Enteignung im Jahr 1620 wieder verlor.
 

Die Jörger von Tollet und ihre Zeit. Glaube, Macht und Untergang eines protestantischen Adelsgeschlechtes - Dokumentation zur Sonderausstellung im Schloss Tollet im Zuge der OÖ. Landesausstellung 2010.