Mitspieler - Maximilian II.

Maximilian II. geb. 1527, Kaiser von 1564 - 1576

STANDPUNKT:  "Ich bin gewillt, den zwei Ständen von Herren und Ritterschaft mit gebührendem Maß in ihren Schlössern, Häusern und Gebieten auf dem Land die vielbemelte A.C. (Augsburger Confession) nachzusehen und zuzulassen."

Er war der  Sohn Ferdinand II., verheiratet mit Maria, Infantin von Spanien und schloss einen Friedensvertrag mit den Türken.

Beziehung zum Protestantismus
Zu seiner Zeit war Oberösterreich großteils protestantisch geworden. Maximilian selbst neigte dem Protestantismus zu, ohne allerdings tatsächlich zu konvertieren und duldete lutherische Prediger und Fürsten an seinem Hof. Papst Paul IV. wandte sich an seinen Vater Ferdinand und machte ihm schwere Vorwürfe wegen der Gesinnung seines Sohnes, Spanien forderte sogar, Maximilians Gattin Maria, Infantin von Spanien, sollte sich von ihm scheiden lassen, falls er sich nicht wieder zum katholischen Glauben bekenne. So musste er schließlich vor seiner Wahl zum römisch-deutschen König seinem Vater versprechen, dass er der katholischen Religion treu bleiben würde. Er führte jedoch unbeirrbar eine Versöhnungspolitik mit den Protestanten. Die Glaubenskämpfe und die brutale Unterdrückung der Protestanten in den Nachbarländern verfolgte er mit Abscheu. Er gestattete den lutherischen Adeligen, nicht zuletzt, weil sie ihm zur Tilgung seiner Schulden 2.500.000 Gulden bewilligt hatten, auf ihren Gütern den protestantischen Gottesdienst abzuhalten. Die Freistellung der Religion, die die Stände bei der Erbhuldigung in Linz erbaten, lehnte er jedoch ab.
Noch auf seinem Sterbebett versuchte man ihn ganz für die katholische Kirche zu gewinnen. Er verweigerte jedoch die Sterbesakramente durch den Hofprediger und starb mit den Worten: "Ich ergebe mich in den Willen Gottes, da ich weiß, dass ich meine Pflicht gegen den Schöpfer erfüllt habe."

Beziehung zu den Jörgern
1572 wurden die Jörger von Maximilian II. in den Herrenstand erhoben. Er machte auch Christoph und seine Söhne zu Erb(land)-hofmeistern ob der Enns, ein Amt, das er neu geschaffen hatte. Der Erbhofmeister trug als Zeichen seiner Würde einen goldverzierten Stab. Er unterstand nur dem Landeshauptmann und hatte beim Kaiser Vorrang vor allen anderen Ämtern. Durch ihre hohen Positionen im Staat traten viele Jörger immer wieder als Sprecher der Stände auf.

Autoren: Irene und Christian Keller, 2010

Die Jörger von Tollet und ihre Zeit. Glaube, Macht und Untergang eines protestantischen Adelsgeschlechtes - Dokumentation zur Sonderausstellung im Schloss Tollet im Zuge der OÖ. Landesausstellung 2010.