Erdstall 1:
Erdstall (Nieder-) Unterstetten

Erdstall (Nieder-) Unterstetten Nr. 5, gegenüber Korntner

Der Erdstall wird in der Literatur das erste Mal 1903 beschrieben. Damals war in einem Wiesenabhang bei dem Haus (Nieder-) Unterstetten Nr. 5 die Erde eingesunken und hatte den Zugang zu einem Erdstall freigegeben. Er hatte drei größere Kammern, Sitznischen für bis zu 10 Personen, Verbindungsgänge und Lichtnischen.
Bei einer kleinen Grabung wurden Kohlestückchen und Tonscherben gefunden.
Etwa 10 Jahre nach der ersten Entdeckung, am 3. September 1913 stieß man an anderer Stelle vermutlich wieder auf diesen Erdstall. Auch bei dem 1931 in der Schliergrube Parzelle 194 aufgegrabenen Erdstall, in dem man Schwarzhafnerscherben fand, dürfte es sich um dieselbe Anlage handeln.
In den 1980er Jahren stieß man beim Abtragen eines Teiles des Hügels zum letzten Mal auf diesen Erdstall, er dürfte bei den Arbeiten zerstört worden sein.
Scheinbar gibt es in der Nähe mehrere Erdstallanlagen, deren Einstiege aber verschüttet oder die durch Wassereinbrüche nicht begehbar sind.

Autoren: Irene und Christian Keller, 2010

Die Jörger von Tollet und ihre Zeit. Glaube, Macht und Untergang eines protestantischen Adelsgeschlechtes - Dokumentation zur Sonderausstellung im Schloss Tollet im Zuge der OÖ. Landesausstellung 2010.