Hl. Laurentius

Laurentius war Diakon in Rom, wurde drei Tage nach Papst Sixtus II. und den übrigen römischen Diakonen am 10. August 258 unter Valerian gemartert. Nach der großteils legendären Passio hätte er die Wertsachen der römischen Kirche unter den Armen verteilt und dem Kaiser, der die "Schätze" der Kirche haben wollte, die Armen vorgeführt; daraufhin sei er auf einem Rost zu Tode gebraten worden. Beigesetzt wurde er in der Kirche San Lorenzo fuori le mura, eine der sieben Hauptkirchen Roms. Das Fest am 10. August war vor 354 nach Peter-Paul das größte Fest der alten römischen Liturgie, das den Mittelpunkt eines eigenen Festkreises (wie etwa drei Sonntage vor und fünf nach Laurentius) bildete.

Darstellung: als Diakon mit Rost, Evangeliumbuch und Kreuz, Almosen austeilend (Geldbeutel); Märtyrerpalme.

Patron der Bibliothekare (weil er als Diakon die Kirchenbücher in Verwahrung hatte), Bierbrauer, Feuerwehr, Glaser, Köche, Kuchenbäcker, Schüler, Studenten, Verwalter (Sachwalter), Wäscherinnen, Wirte, gegen Brandwunden, Feuer, Fieber, Jucken, Rückenschmerzen (Hexenschuß), der armen Seelen im Fegefeuer, für das Gedeihen der Weintrauben.

Ledenice (Ledenitz) Die frühgotische St.-Laurentius-Kirche wurde vor 1300 errichtet und ist für das Jahr 1359 als Pfarrkirche nachgewiesen. Das Taufsteinbecken aus dem 16. Jhdt. ist mit dem Wappen der Rosenberger geschmückt. Der Hauptaltar und die beiden Seitenaltäre sowie die Rokoko-Kanzel wurden in der 2. H. des 18. Jhdts. geschaffen.
Klení (Gollnetschlag) Der ursprünglich frühgotische Bau besteht aus einem vierjochigen Langhaus und einem zweijochigen rechteckigen Altarraum. Das Hochaltarbild zeigt den Hl. Laurenz.
Arnreit Der Kirchenbau wurde im Stile des späten Historismus ausgeführt. Der quadratische Saalbau ist einfach gegliedert. Die Figur des Hl. Laurenz an der linken Seite des Langhauses stammt vom Linzer Bildhauer Ludwig Linzinger und ist im neugotischen Stil ausgeführt.
Gramastetten Im Jahr 1110 weihte der Passauer Bischof Ulrich die erste Kirche von Gramastetten. Eine neue spätgotische Kirche mit Unterkirche wurde im Jahr 1440 errichtet. Der kugelförmiche Turmhelm wurde im Jahre 1738 dem Zeitgeschmack entsprechend errichtet.
Kleinzell im Mühlkreis Das Langhaus der Kirche ist ein barockisierter mittelalterlicher Saalbau. Der Hochaltar stammt aus der Zeit um 1660. Die Mittelfigur stellt den Pfarrpatron, den Hl. Laurenz, dar und wurde 1886 von Franz Schmalzl geschaffen.
Münzbach (ehemalige Domenikanerkirche) Die Pfarrkirche Münzbach steht am Ostende des langgestreckten Marktplatzes. Der 42 Meter hohe Kirchturm steht an der Westseite der Kirche. Der untere Teil des Turms stammt aus dem Mittelalter. Die Turmpforte zeigt spätgotische Formen. 1793 und 1794 wurde der noch immer bestehende Hochaltar geschaffen, ebenso der Tabernakel, die Statuen der Kirchenpatrone Sankt Laurentius und Sankt Leonhard. In der Kirche befinden sich die Grabmäler verschiedener Patronatsherren, unter anderem des protestantischen Lorenz Schütter von Klingenberg († 1599) und des Gegenreformators Joachim Enzmilner von Windhaag († 1678).

Autor: Fritz Fellner

Schande, Folter, Hinrichtung. Rechtsprechung und Strafvollzug in Oberösterreich. Ausstellung der OÖ. Landesmuseen im Schlossmuseum Linz und Mühlviertler Schlossmuseum Freistadt vom 8. Juni bis 2. November 2011.