Das Tragen von Schandgeigen oder Fi(e)deln war eine Ehr- oder Schandstrafe.
Diese wurde bis 1848 vor allem für zänkische Frauen – zum Teil auch als Doppelfiedeln – eingesetzt.
Das Tragen der Fiedeln bedeutete nicht den Ausschluss aus der Gemeinschaft, war also nicht schwer ehrenrührig. Körperliche Auswirkungen auf Nacken, Arme und Handgelenke waren jedoch enorm, da Durchblutungsstörungen auftraten.
Pagsteine
Eine besondere Spielart von Ehr- und Schandstrafen, vor allem für Frauen, war die Verwendung von Pagsteinen. Diese mussten von der Verurteilten eine gewisse Strecke getragen werden. Da Pagsteine zumeist an der Prangersäule angebracht waren, sind nur sehr wenige erhalten geblieben.
Autorin: Ute Streitt
Schande, Folter, Hinrichtung. Rechtsprechung und Strafvollzug in Oberösterreich. Ausstellung der OÖ. Landesmuseen im Schlossmuseum Linz und Mühlviertler Schlossmuseum Freistadt vom 8. Juni bis 2. November 2011.